Wolkenkratzer radikal auf links gedreht
Wer alte Gebäude umgestaltet statt abzureißen, schont die Umwelt und schafft mitunter spektakuläre Unikate. Sogar in alten Wolkenkratzern in New York erschaffen wir ein neues Lebensgefühl. So macht der Fachbegriff "Bauen im Bestand" gleich Spaß.
Es ist ein Kraftakt, der seinesgleichen sucht: New York City ist dabei, die Wolkenkratzer-Gegend um die Penn Station im Herzen der Metropole zu erneuern. Nicht nur das: Das Areal mit Hochhäusern zwischen 6th und 9th Avenue aus den 60er Jahren soll sich in ein städtebauliches Vorzeigeprojekt verwandeln. Rund um die Penn Station werden alle Gebäude erneuert. Und HOCHTIEF baut mit seiner US-Tochter Turner Construction Company kräftig mit.
Die Erhaltung eines Teils der Gebäudestruktur führt zu einem geringeren Bedarf an CO2-intensiven Baustoffen wie Stahl und Beton.“
Daniel Fine, Turner Construction Company
Spektakulär sind dabei vor allem die Umbauten zweier Wolkenkratzer: Penn 1 und Penn 2. Das Besondere: Die Substanz der alten Gebäude wird erhalten, was Ressourcen schont. Gleichzeitig entstehen hochmoderne Gebäude, die mit den alten Hochhäusern nur noch wenig gemein haben. Projekte wie diese stellen einen Trend in New York und anderswo dar. „Die Erhaltung eines Teils der Gebäudestruktur führt zu einem geringeren Bedarf an CO2-intensiven Baustoffen wie Stahl und Beton“, bestätigt Daniel Fine, Niederlassungsleiter und Geschäftsführer von Turner. Aus alt mach neu: Auch in Berlin dreht HOCHTIEF ein in die Jahre gekommenes Senatsgebäude auf links.
Doch wie macht man aus einem Sechzigerjahre-Koloss einen modernen Wolkenkratzer? Penn 1 und Penn 2 in New York City renoviert Turner bei laufender Nutzung. Die Gebäude erhalten energieeffiziente Glasfassaden, und einige der unteren Etagen werden für ein luftigeres Raumgefühl zusammengelegt. Dazu kommen neue Klimasysteme und Aufzüge. Mit anderen Worten: Außenhülle, Innenräume, aber auch die hinter Wänden verborgene Technik der Penn-Station-Hochhäuser erhalten ein Modernisierungs-Update.
Der Penn District in Kürze
- Penn Station in New York ist mit 600.000 Fahrgästen pro Tag der meistgenutzte Bahnhof der westlichen Hemisphäre
- Penn 1 ist 55 Etagen hoch und bietet 232.000 Quadratmeter Platz.
- Penn 2 ragt 31 Stockwerke nach oben, 167.000 Quadratmeter.
- Es entsteht auch eine 2.800 Quadratmeter große öffentliche Plaza mit breiteren Bürgersteigen, Fahrradstellplätzen, Straßencafés und modernen Zugängen zum Bahnhof.
Wir haben die Nachhaltigkeit durch die Einsparung von Ressourcen und eine drastisch erhöhte Energieeffizienz gesteigert. Diese Verbesserungen machen das Gebäude für Mieter und Eigentümer hochattraktiv.“
Daniel Fine, Turner Construction Company
„Wir haben die Nachhaltigkeit durch die Einsparung von Ressourcen und eine drastisch erhöhte Energieeffizienz gesteigert. Diese Verbesserungen machen das Gebäude für Mieter und Eigentümer hochattraktiv“, sagt Turner-Mann Fine. Oft ist der Umbau alter Gebäude sogar finanziell interessanter als ein Neubau. „Die Gebäude können während des Umbaus weitergenutzt werden, und die Baukosten für einen Umbau sind in der Regel – wenn auch nicht immer – niedriger.“
In den Penn-Türmen kann man zur Arbeit gehen, essen, Sport treiben – und dann nimmt man den Zug nach Hause. „Man muss nicht nach draußen, wenn man nicht will“, sagt Dan Fine. Der neue Penn District gilt jetzt schon als Vorzeigeviertel der Stadt, weil er ein modernes Lebens- und Arbeitsgefühl mit Nachhaltigkeit und Ästhetik verknüpft. Hinzu kommen atemberaubende Aussichten auf Manhattan. Die Immobilienbranche New Yorks bezeichnet den Penn District als „den neuen A-Level-Standard für Bürogebäude“.