Für Geschäftspartner

Circa 76 Prozent der Konzernleistung werden für Material und Nachunternehmerleistungen aufgewendet. Konzernweit verfolgen wir im Einkauf ein einheitliches Ziel: Im Hinblick auf unsere ökonomischen, ökologischen und sozialen Standards ist es unser Anspruch, stets die „richtigen“ Lieferanten und Nachunternehmer auszuwählen. Da jedes unserer Projekte ein Unikat ist und neue Herausforderungen birgt, setzen wir auch im Einkauf auf Innovation und Nachhaltigkeit. Effizienz und Qualität der Einkaufsprozesse sind für uns von großer Bedeutung und stellen einen wesentlichen Erfolgsfaktor für unser Unternehmen dar.

Auf dieser Seite

Grundsätze

So gestalten wir unsere Lieferkette

Beim Einkauf von Materialien und Dienstleistungen sind Nachhaltigkeit und Transparenz von zentraler Bedeutung für den HOCHTIEF-Konzern und fest in unseren Prozessen verankert. Wir sind uns bewusst, dass wir hohe Anforderungen an die Einkaufsprozesse und damit an die Auswahl unserer Geschäftspartner stellen. Darüber hinaus legt HOCHTIEF in seiner Lieferkette auch Wert auf Aspekte wie Preis, Funktionalität, Qualität und Verfügbarkeit der Produkte und Firmen.

Ökonomische, ökologische und soziale Grundsätze bilden die Geschäftsgrundlage des HOCHTIEF-Konzerns. Diese Grundsätze sind in unserer Einkaufsrichtlinie definiert. Mit verbindlichen Regeln, erprobten und risikominimierenden Prozessen beschreiben wir darin die wichtigsten Werte, Verantwortlichkeiten und Verhaltensgrundsätze für alle HOCHTIEF-Mitarbeiter, die in den Einkaufsprozess eingebunden sind.

ESG Supplier Program und Risk Management Process

Der abgebildete Prozess entspricht dem Risikomanagementprozess der Division HOCHTIEF Europe. In den Divisions HOCHTIEF Americas und HOCHTIEF Asia Pacific sind vergleichbare Prozesse etabliert.

Gemeinsame Standards sichern die Qualität sowie das verantwortliche Handeln bei der Beschaffung und sorgen für eine umfassende Prävention. Daher haben wir einen grundlegenden und mehrstufigen Risikomanagementprozess definiert, der als Basis für die Bewertung unserer Lieferkette dient. Damit wollen wir sicherstellen, dass ESG Risiken und/oder Verstöße frühzeitig erkannt werden, um Risiken zu minimieren sowie Verstöße zu beheben durch gezielte Präventiv- und Abhilfemaßnahmen (sog. Corrective Action Plans).

Dieser Prozess beinhaltet eine umfangreiche Präqualifizierung unserer Vertragspartner: Unsere Lieferanten und Nachunternehmer beurteilen wir anhand vielfältiger Informationen, die wir im Rahmen einer Lieferantenselbstauskunft einholen.

Im ersten Schritt fragen wir unter anderem Angaben zur Unternehmensstruktur, allgemeine Firmendaten sowie Nachhaltigkeitsaspekte ab. In unserem internationalen Projektgeschäft treten wir –direkt oder indirekt- aufgrund unserer umfangreichen Lieferkette mit vielen Menschen in Kontakt. Sowohl die Sicherheit und Gesundheit als auch die Achtung der Menschenrechte haben oberste Priorität entlang unserer gesamten Lieferkette. Lieferanten und Nachunternehmer, auch potentielle Partner, aus Ländern, die ein erhöhtes Risiko im Hinblick auf Korruption, Bürgerrechte und politische Freiheiten sowie Menschenrechtsverletzungen aufweisen, prüfen wir mit besonderem Fokus im Zuge einer erweiterten Lieferantenselbstauskunft.

Im zweiten Schritt prüfen wir unsere Lieferanten und Nachunternehmer gegen Sanktionslisten, um auszuschließen, dass gegen einzelne Personen oder das Unternehmen wirtschaftliche und/oder rechtliche Einschränkungen ausgesprochen wurden.

Anschließend werden die Lieferanten und Nachunternehmer hinsichtlich ihrer Kreditwürdigkeit und Finanzstärke überprüft. Wir arbeiten wir mit dem Anbieter Creditreform zusammen, um aktuelle Bonitätsauskünfte zu erhalten.

An vierter Stelle überprüfen wir alle relevanten Bescheinigungen hinsichtlich Ihrer Gültigkeit und Aktualität.

Darüber hinaus arbeiten wir seit vielen Jahren mit unabhängigen Dritten zusammen, die (potentielle) Geschäftspartner im Hinblick auf ESG Kriterien bewerten. So ergänzen wir unseren Präqualifizierungsprozess um ein externes ESG Monitoring und steigern die Transparenz in unserer Lieferkette. Wir führen im ersten Schritt eine abstrakte Risikoanalyse durch, die länderspezifische, sektorspezifische und warengruppenspezifische Risiken beinhaltet. Hierauf basierend folgt anschließend die konkrete Risikoanalyse. In der konkreten Risikoanalyse werden die Lieferanten unter anderem zu den Themen wie Umweltschutz, Arbeits- und Menschenrechte, Verantwortung in der Lieferkette, Anti-Korruption und Anti-Bestechung bewertet. Darüber hinaus besteht die konkrete Risikoanalyse aus einem umfassenden Media Screening. Werden Risiken erkannt, erarbeiten wir gemeinsam mit dem betreffenden Geschäftspartner Präventiv- und Abhilfemaßnahmen (sog. Corrective Action Plans), um die identifizierten Risiken oder Verstöße zu managen. Unsere Geschäftspartner haben Zugang zu ihren Ergebnissen der ESG-Risikoanalyse.

Als sechsten Schritt fragen wir im Zuge der Präqualifizierung auch Daten hinsichtlich des Arbeits-, Gesundheits- und Umweltschutzes ab. So haben wir Unfallhäufigkeit (LTIFR) als nicht-finanzielle Steuerungsgröße und als verpflichtende Angabe im PQ-Prozess etabliert.

Es ist für uns von zentraler Bedeutung, dass unsere Partner während der Zusammenarbeit alle vertraglichen Vereinbarungen und Verpflichtungen erfüllen und darüber hinaus im Einklang mit unseren Anforderungen aus dem Bereich Nachhaltigkeit agieren. Unsere Projektteams überwachen kontinuierlich die Nachunternehmer und Lieferanten auf unseren Baustellen. Sie überprüfen, ob die vertraglich vereinbarten Leistungen erbracht werden und die Qualität des angelieferten Materials stimmt. Insbesondere die Einhaltung aller Regelungen und Anweisungen zu Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz sowie das korrekte Entsorgen beziehungsweise Recyceln stellen einen wesentlichen Bestandteil dieser Überprüfung dar. Die wöchentlichen Gespräche zwischen dem Projektteam und unseren Vertragspartnern sind in unseren Richtlinien sowie unserem Risikomanagementprozess festgeschrieben.

Nachdem die Leistung auf der Baustelle erbracht oder die Lieferung erfolgt ist, führen unsere Projektteams ein „Post Project Assessment“ durch. Solche Bewertungen erfolgen auch bei bereits langjährigen Lieferanten und Nachunternehmern und werden sowohl mithilfe etablierter IT-Systeme als auch manuell innerhalb der Projekte durchgeführt. Die Bewertungen umfassen sowohl ökonomische als auch ökologische und soziale Aspekte. Vertragspartner mit einer positiven Bewertung werden in künftige Vergabeprozesse miteinbezogen. Vertragspartner, die unsere Anforderungen nicht erfüllen und von unseren Projektteams entsprechend negativ bewertet werden, fördern wir entweder durch gezielte Maßnahmen oder kennzeichnen sie unseren Systemen entsprechend, sodass sie für künftige Vergaben nicht mehr berücksichtigt werden (Ausphasung). Grundsätzlich werden Nachhaltigkeitskriterien in die Vergabeentscheidung miteinbezogen.

Ebenfalls beinhaltet unser Präqualifizierungsprozess eine Schulungsunterlage zum Thema Menschenrechte und unserem Code of Conduct für Vertragspartner.

HOCHTIEF Code of Conduct für Vertragspartner und Menschenrechte - Unsere Anforderungen an Sie

PDF (2.7 MB)

Unsere Einkäufer werden ebenfalls regelmäßig zu Themen mit Bezug zu Nachhaltigkeit in der Lieferkette geschult. Für 2023 haben wir uns das Ziel gesetzt, 100% der Einkäufer zu schulen.

Darüber hinaus werden die Einkaufspraktiken gegenüber Geschäftspartnern kontinuierlich überprüft. Hierfür wurden entsprechende Prüfungen in einer internen Kontrollmatrix entwickelt.

Der Code of Conduct für Geschäftspartner ist Bestandteil jeden Vertrags. Unser Präqualifizierungsprozess beinhaltet eine Schulungsunterlage zum Thema Menschenrechte und unserem Code of Conduct für Vertragspartner.

Der Vorstand ist in allen relevanten ESG Prozessen und Entscheidungen involviert.

Darüber hinaus identifizieren wir wesentliche Lieferanten und Nachunternehmer in unserer Lieferkette. Diese definieren wir anhand von Monopolstellungen, besonders hohen Vertragsvolumina, Lieferungen von wesentlichen Komponenten sowie über die Verfügbarkeit von Ressourcen. Im Jahr 2023 hat HOCHTIEF von seinen approx. 46.000 Lieferanten und Nachunternehmer approx. 5.000 und damit rund elf Prozent der Lieferanten und Nachunternehmer als wesentlich eingestuft. Diese repräsentieren ca. 70 Prozent des gesamten Einkaufsvolumens. Zudem hat HOCHTIEF 2023 rund 99.000 der indirekten Vertragspartner als wesentlich eingestuft. Die indirekten Vertragspartner werden als wesentlich eingestuft, wenn eins der o.g. Kriterien zutrifft und sie in einer direkten oder indirekten Geschäftsbeziehung mit einem unserer Tier 1 Lieferanten/Nachunternehmer stehen.

HOCHTIEF Code of Conduct für Vertragspartner

Unsere Grundlage für die Zusammenarbeit

HOCHTIEF stellt nicht nur hohe Anforderungen an sich selbst, sondern auch an seine Nachunternehmer und Lieferanten. HOCHTIEF arbeitet nur mit Partnern zusammen, die diese Anforderungen einhalten und die ihrerseits die Einhaltung bei ihren Nachunternehmern und Lieferanten durchsetzen und vorantreiben. Unsere ökologischen und sozialen Anforderungen haben wir in unserem HOCHTIEF Code of Conduct für Vertragspartner formuliert.

HOCHTIEF Code of Conduct für Vertragspartner

PDF (4.3 MB)

Den HOCHTIEF Code of Conduct für Vertragspartner gibt es in insgesamt 12 Sprachversionen, die Sie hier zum Download finden.

Lieferantenportal

So lernen wir uns kennen

Lieferanten und Nachunternehmer können sich im HOCHTIEF-Lieferantenportal registrieren und haben die Möglichkeit, ihr Unternehmen und somit ihre Leistungen und Produkte vorzustellen. Mit der Registrierung werden Lieferanten und Nachunternehmer Teil des HOCHTIEF-Netzwerks. Sie erhalten Informationen über aktuelle Ausschreibungen und können sich bei Interesse hierauf bewerben.

Elektronische Rechnungsstellung

Ein optimierter Rechnungsverarbeitungsprozess erleichtert für Sie als Nachunternehmer/Lieferant und HOCHTIEF den Aufwand.

Rechnungsverarbeitungsprozesse können verkürzt und durch einen hohen Automatisierungsgrad schneller verarbeitet werden.

Dokumente (mehrsprachig)

Wolfgang Klee

HOCHTIEF
Leiter Einkauf
Alfredstraße 236
DE-45133 Essen
Tel.: +49 201 824-1269
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