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So bauen wir nachhaltig: Interview mit Expertin Julia Gisewite

Modern bauen und die Umwelt schützen: „Auf den Einsatz von Stahl und Beton achten wir besonders, um die Auswirkungen zu reduzieren“, sagt die Nachhaltigkeitsverantwortliche unserer US-Hochbautochter Turner. Julia Gisewite: „Ein nachhaltiges Betongemisch haben wir zum Beispiel beim Bau des Seattle Aquarium genutzt.“

Was sind die aktuellen Trends im Bereich Green Buildings?

Die Bauindustrie legt weiterhin einen klaren Fokus auf „Netto-Null“-Gebäude und energieeffizientes Design. Mehr und mehr Unternehmen bekennen sich öffentlich zu „Netto-Null“-Commitments, und die Einführung neuer Umweltvorschriften  ist absehbar. Für viele Bauherren sind Green Buildings ein proaktiver Schritt auf dem Weg zum umweltfreundlichen Betrieb. Zudem wollen viele dadurch Geld sparen, richtlinien- und gesetzeskonform bleiben und der Entwicklung voraus sein. Turner arbeitet mit Kunden und Partnern auch an Strategien zur Verringerung des CO2-Ausstoßes und zur Anpassung an den Klimawandel. Für die Verringerung des CO2-Ausstoßes setzen wir vor allem auf die Beschaffung nachhaltiger Baumaterialien in unserer gesamten Lieferkette. Da in der Branche immer mehr solcher Materialien verwendet werden, steigt die Nachfrage nach Umweltproduktdeklarationen (EPDs). Wir erleben eine Innovationswelle, die darauf abzielt, Materialien mit hohem Treibhausgasausstoß (wie Zement und Beton) durch umweltfreundlichere Alternativen zu ersetzen. Zudem wird intensiv an der Technologie zur CO2-Abscheidung gearbeitet. Auch der Bereich Intelligente Gebäude entwickelt sich rasant. Intelligente Gebäude sollen über Sensoren und automatisierte Steuerungen den optimalen und geringstmöglichen Energieverbrauch erreichen.

Wir erleben eine Innovationswelle, die darauf abzielt, Materialien mit hohem Treibhausgasausstoß durch umweltfreundlichere Alternativen zu ersetzen.

Julia Gisewite, Chief Sustainability Officer, Turner Construction

Sind Green-Building-Projekte für Rechenzentren eine besondere Herausforderung?

Für den Bau von Rechenzentren werden fossile Brennstoffe verwendet, die erhebliche Mengen Kohlenstoff enthalten. Dadurch bieten sie zahlreiche Möglichkeiten für eine nachhaltige Gestaltung und zur Verringerung des CO2-Ausstoßes. Vorausschauend denkende Bauherren haben sich ehrgeizige Ziele gesetzt, um beim Bau und Betrieb von Rechenzentren den Einsatz von CO2-intensiven Baumaterialien und die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu reduzieren. Sie verlassen sich darauf, dass wichtige Partner in ihrer Lieferkette, wie Turner, innovative, praktikable Lösungen zur Erreichung ihrer Ziele einbringen. Bei Turner läuft ein Pilotprojekt für CO2-arme Ausrüstung. Das ist ein gutes Beispiel dafür, wie wir die Bauindustrie dekarbonisieren.

Wie findet Turner die besten grünen Lösungen für Bauherren?

Die Zusammenarbeit mit den Bauherren erstreckt sich nicht nur auf die Festlegung von Sicherheits-, Budget-, Termin- und Qualitätszielen. Es geht auch darum, die Nachhaltigkeitsziele ihres Projekts zu definieren und zu verstehen. Wenn wir früh in das Projekt einbezogen werden, können wir die besten Lösungen für entscheidende Nachhaltigkeitsfragen finden.

In der Preconstruction-Phase stellen wir dem Projektteam den neuesten Stand der Technik vor, um eine gut informierte Entscheidung zu ermöglichen. In einem offenen, kooperativen Prozess arbeiten wir eng mit dem Bauherrn, dem Architekten- und dem Ingenieurteam zusammen, um Lösungen zu entwickeln, die der Erfolgsdefinition des Bauherrn am besten entspreche.

Julia Gisewite gewährt genauere Einblicke in Green-Building-Projekte.
Informationen zu unserem Nachhaltigkeitsplan 2025