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Tür an Tür, Hand in Hand

Wie Ingenieure und Kaufleute bei HOCHTIEF zusammenarbeiten

Heftige Sturmfluten zerstörten 1962 unzählige Häuser Hamburgs. Die Hafenstadt baute daraufhin eine 7,20 Meter hohe Barriere. Damit die Stadt auch bei steigendem Wasserspiegel geschützt bleibt, musste der bestehende Bau erhöht werden. Stararchitektin Zaha Hadid entwarf ein spektakulär schönes Bollwerk gegen die Fluten, Ingenieur Florian Steinbring und Kaufmann Olaf Schottke haben den schwungvollen Elbe-Boulevard mit umgesetzt. Ein Beispiel für das Zusammenspiel zweier unterschiedlicher Experten.

Florian Steinbring (l.) und Olaf Schottke

„Zwölf Jahre saß ich auf verschiedenen Projekten mit Elbblick. Das war schon sehr nett“, resümiert Olaf Schottke seinen Einsatz am verbesserten Hochwasserschutz. Die letzten drei Jahre davon hat der gelernte Industriekaufmann gemeinsam mit Ingenieur Florian Steinbring zusammengearbeitet. Von 2016 bis 2018 saßen die beiden auf der Baustelle „HWS Niederhafen Los 2“ an den Hamburger Landungsbrücken in ihren Containern Tür an Tür. „Da haben wir dann still vor uns hingearbeitet oder manchmal eben auch nicht so still“, erinnert sich Florian Steinbring lachend. In der weiter entfernten HOCHTIEF-Niederlassung in der Stadt saßen sie selten, wie Schottke berichtet: „Wir haben es grundsätzlich so eingerichtet, dass auch die Projektkaufleute immer vor Ort auf der Baustelle sitzen. Aus gutem Grund: Wenn da zum Beispiel der Polier ein Anliegen hat oder ein Schaden zu beheben ist, dann kann man das gemeinsam regeln.“

Ingenieure und die Kaufleute arbeiteten bei Projekten ständig Hand in Hand. Selbst als Schottke neben dem Niederhafen zusätzlich ein weiteres Projekt HWS Schaartor Los 3 übernahm, suchten die beiden weiterhin den Austausch miteinander. „Die beiden Baustellen waren knapp 500 Meter auseinander. Ich bin halt täglich zu ihm rübergelaufen“, erzählt er. 

Olaf Schottke, Kaufmann

Das tägliche Miteinander – auch wenn’s stressig wird

So wie hier läuft die Zusammenarbeit zwischen Kaufleuten und Ingenieuren auf vielen HOCHTIEF-Baustellen von Beginn an: Liegt der Auftrag erst einmal auf dem Tisch, kümmert sich Steinbring um die Arbeitsvorbereitung für den Bauablauf wie Personalbeschaffung oder Nachunternehmer-Vergaben, während Schottke kaufmännische Tätigkeiten wie Abrufaufträge, Bürgschaften übernimmt oder die Baustelleneinrichtung anschiebt. Dafür muss er wissen, wie viele Leute auf der Baustelle arbeiten werden: „Sind wir drei Bauleiter und ein kaufmännischer Mitarbeiter oder kommt da noch eine weitere Person dazu? Wie viele Poliere und wie viele Gewerbliche haben wir vor Ort?“

Florian Steinbring, Ingenieur

Von da an stimmen die beiden sich täglich ab: Wann kommt wer? Was wird für die Baustelle benötigt? Entsprechend gilt es, Material zu bestellen. Steinbring betreut die ausführenden Arbeiten technisch, Schottke prüft die entsprechenden Rechnungen. An seinem Kollegen schätzt der Kaufmann dessen Verlässlichkeit: „Die Rechnungen werden vor Ort geprüft. Ich muss Florian da nie anstupsen und sagen: In deinem E-Account liegen Rechnungen. Bitte gib sie mal frei.“ Auch Florian Steinbring schätzt sein Gegenüber, insbesondere dessen Kommunikationsfähigkeit und Eigeninitiative. „Olaf sieht sofort, was zu machen ist. Wenn ich schnell Material oder Geräte brauche, dann kümmert er sich darum, dass wir die Sachen schnell auf der Baustelle haben. Da nimmt er mir einiges ab.“

Ingenieure und Kaufleute – ein eingespieltes Team

Was wie eine selbstverständliche Teamarbeit klingt, ist das Ergebnis langjähriger Erfahrung. Denn das gegenseitige Verständnis für ihre Aufgaben haben sich die beiden erst auf der Baustelle erarbeitet, erklärt Steinbring: „Nach dem technischen Studium konnte ich die Statik rechnen und hatte die technischen Grundlagen als Bauleiter. Aber hätte mich jemand gefragt, was ein Kaufmann auf einer Baustelle macht, hätte ich wahrscheinlich mit den Schultern gezuckt. Erst auf dem Projekt habe ich gelernt, wie wichtig Kaufleute sind und dass eine Baustelle nur mit Technikern allein nicht funktionieren kann.“ Auch Schottke musste nach seiner kaufmännischen Ausbildung vieles lernen: „Als Azubi bekommt man das Handwerkzeug und lernt, wie es laufen könnte. Aber die richtige Lehre beginnt erst danach.“


Erst auf dem Projekt habe ich gelernt, wie wichtig Kaufleute sind und dass eine Baustelle nur mit Technikern allein nicht funktionieren kann.

Ingenieur Florian Steinbring

Gemeinsame Geschichten und der Stolz, der verbindet

Ebenso wichtig wie das fachliche Verständnis füreinander ist auch das konstruktive Miteinander. Im Projektteam ist es wichtig, dass man neben der Arbeit auch menschlich gut miteinander auskommt. Gibt es trotzdem einmal schlechte Stimmung, wird dies direkt vor Ort geklärt. „Dann muss man professionell sein und klar sagen: Das ist dein Job, das ist mein Job.“ 


Die guten Geschichten bleiben hängen. Das ist eben das Schöne an der gemeinsamen Projektarbeit.

Kaufmann Olaf Schottke

Ein klärendes Wort – das gehört dazu. Am Ende vereint sie ohnehin der stolze Blick auf das gemeinsame Projekt, erzählt Olaf Schottke aus seiner langjährigen Praxiserfahrung: „Es sind keine Container, die von A nach B geschifft werden, sondern man kann durch Hamburg fahren und sagen: Hier habe ich mitgebaut, das haben wir zusammen erschaffen – und da stecken viele Erinnerungen drin. Und nur die guten Geschichten bleiben ja hängen. Das ist eben das Schöne an den gemeinsamen Bauprojekten.“

April 2020

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