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HOCHTIEF und die digitale Baustelle

Die Digitalisierung verändert die Wirtschaft fundamental. Es entstehen nicht nur hochdynamische Geschäftsmodelle wie Facebook, Amazon und Google quasi über Nacht – auch in traditionellen Industrien bestehen riesige Veränderungs- und Verbesserungsmöglichkeiten. Bei HOCHTIEF ist die Digitalisierung längst angekommen – mit spannenden Herausforderungen und neuen beruflichen Perspektiven.

Bagger, die ohne Fahrer graben. Bohrmaschinen, die mit geometrischen Daten ihren Bohrpunkt selbst finden. Drohnen, die Bauzustände im spektakulären Überflug erfassen. Spritzroboter, die ganze Grundrisse erstellen – all das ist nicht mehr nur Vision, sondern wird auch bei HOCHTIEF als Zukunft gesehen. „Wir stehen noch am Anfang und wünschen uns einen breiten Einsatz für unsere Baustellen“, erklärt Stephan Tilner, Geschäftsführer der neuen konzerninternen Technologie-Tochter Nexplore Deutschland. „Diese Technologien werden uns zukünftig sehr viel mehr als heute unterstützen und das Bild des Bauleiters mit verändern“, ist Tilner überzeugt. „Jetzt aber heißt es erst einmal zu digitalisieren, was wir tun“, bestätigt auch René Schumann, Geschäftsführer von HOCHTIEF ViCon, der HOCHTIEF-Gesellschaft, die für das virtuelle Bauen und „Building Information Modeling“ (BIM) zuständig ist. Heißt: bestehende Prozesse werden von uns in einen digitalen Workflow übersetzt. 

 

Yankee Stadium, New York City, USA

Der digitale Workflow als Change-Prozess

„Bisher läuft das ja meist noch anders“, berichtet Schumann aus der Praxis. „Man beginnt zu bauen, während noch geplant wird, und koordiniert sich im Laufe des Bauprozesses. Dadurch kommt es immer wieder zu Kosten- und Terminanpassungen.“ Dass das weder für Kunden noch die Experten von HOCHTIEF eine einfache Sache ist, versteht sich von selbst. „Build digitally first“ heißt daher das Motto bei ViCon. Bereits im Vorfeld soll das komplette Bauwerk digital so erfasst werden, dass alle Beteiligten ein klares, gesichertes und gemeinsames Verständnis des gesamten Bauvorhabens haben und durch Animationen und Simulationen die Arbeitsprozesse verbessern. 

Digitale 3D-Modelle eines Bauvorhabens werden zum Standard – und zur Standardqualifikation. Nicht umsonst treibt HOCHTIEF die entsprechende Ausbildung seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit einer großen Schulungsinitiative mit dem Fokus BIM-Digitalisierung voran.

Stephan Tilner, Geschäftsführer Nexplore Deutschland

Die Baustelle als digitales Schachbrett

Die neuen digitalen Prozesse binden beispielweise auch Lieferanten von vornherein mit in den Prozess ein. Im digitalen Lieferschein werden dazu numerische Informationen gespeichert und im weiterführenden System bis zur Rechnungsstellung verarbeitet. Das spart gegenüber den bisherigen Methoden nicht nur Zeit, sondern hilft auch, Fehler bei einer Übertragung zu vermeiden. Außerdem wird der digitale Lieferschein mit dem entsprechenden 3D-Modell verknüpft. Hat ein Lieferant Beton geliefert, lässt sich damit schnell die Frage beantworten, zu welchen Gebäudeteilen dieser gehört.

Die Vision hinter der Digitalisierung solcher Workflows erklärt Stephan Tilner: „Das ist wie bei einem Schachcomputer, der besser spielt als der Mensch, wenn er genügend Prozesse studiert hat.“ Daher betrachten unsere Experten das Baufeld schon jetzt wie ein großes Schachbrett: Wo stecken die Fahrzeuge des Lieferanten? Wo sind Geräte und Maschinen unterwegs? Gibt es Risiken durch Witterung? Welche Temperatur hat der Beton? Unsere Fachleute sammeln solche Informationen zu Projekten und Arbeitsschritten, mit denen sie bestehende Prozesse zunächst beschreiben, um sie dann zu automatisieren. Diese digitalen Daten werden zukünftig noch intensiver ausgewertet und die Prozesse dahinter mit Künstlicher Intelligenz optimiert. „Das geht solange, bis wir den Prozess gefunden haben, der nicht mehr besser abgebildet werden kann“, skizziert Tilner die Zukunft der digitalen Baustelle.


In Zukunft werden Bauleiter sich also mit der digitalen Sprache beschäftigen dürfen – ich will nicht sagen: müssen.

Stephan Tilner, Geschäftsführer Nexplore Deutschland

René Schumann, Geschäftsführer HOCHTIEF ViCon

Die Extrameile am besten schon an der Uni gehen

HOCHTIEF bildet operativ Projektbeteiligte daher auch bewusst darin aus, Prozesse in eine digitale Sprache zu übersetzen. „In Zukunft werden Bauleiter oder Experten aus den Bereichen Geotechnik, Tragwerksplanung oder Kalkulation sich also auch mit der digitalen Sprache beschäftigen dürfen – ich will nicht sagen: müssen“, so Stephan Tilner.

René Schumann empfiehlt Studierenden, schon an der Hochschule Fächer zu belegen, die sich mit dem Thema Digitalisierung befassen. Die Herausforderung lautet: Dieses Wissen wird oft nur im Wahlbereich vermittelt. „Da kann ich nur raten, diese Fächer zusätzlich zu belegen und in sozialen Medien zu beobachten, welche Neuentwicklungen es gibt“. Er erklärt auch gleich, warum es wichtig ist, diese Extrameile zu gehen: „Es geht nicht darum, das umzusetzen, was wir über Jahrzehnte schon gemacht haben, sondern Innovator und Ideengeber zu sein, der mit frischen Einfällen auf unseren Baustellen für mehr Erfolg sorgt“, so Schumann.


Es geht darum, Innovator und Ideengeber zu sein, der mit frischen Einfällen auf unseren Baustellen für mehr Erfolg sorgt.

René Schumann, Geschäftsführer HOCHTIEF ViCon

Prozesskenntnis ist aller Digitalisierung Anfang

Wer bestehende Prozesse mit digitalen Algorithmen und Computermethodik besser strukturieren, organisieren und auf einer digitalen Ebene abbilden möchte, braucht neben digitalem Talent auch fundierte Prozesskenntnisse. „Wichtig ist überhaupt erst einmal, in Prozessen zu denken. Das ist, wenn jemand studiert oder eine Ausbildung gemacht hat, aber in der Regel noch nicht der Fall. Da ist man noch viel zu sehr in seinem Spezialwissen verhaftet“, weiß Tilner. Bei HOCHTIEF bekommen Nachwuchsingenieure und -kaufleute daher bewusst die Chance und die Aufgabe, sich am Anfang ihrer Berufslaufbahn intensiv mit diesen Prozessen auseinanderzusetzen.

Aber nicht nur die klassischen Berufsbilder wandeln sich, es kommen auch neue hinzu. HOCHTIEF sucht z.B. für Nexplore weltweit Software-Entwickler und Experten, die digitale Oberflächen für neue Anwendungen gestalten und gemeinsam mit HOCHTIEF-Nutzern innovative Lösungen erarbeiten werden. Und wer weiß, welche Ideen noch Realität werden.

April 2020

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