Wie HOCHTIEF durch PPP den Investitionsstau auflöst
Deutschland steht im Stau – auf Straßen, Brücken und in Tunneln. Gleichzeitig bröckelt die Substanz vieler öffentlicher Gebäude wie Schulen oder Rathäuser. Das ärgert die Verkehrsteilnehmer, Lehrer, Eltern, Schüler – einfach jeden. Und: Es schadet dem Industrie- und Logistikstandort Deutschland. PPP-Aktivitäten sind eine Option, den Investitionsstau aufzulösen.
PPP als Antwort auf Dauerstaus, marode Brücken und bröckelnde öffentliche Gebäude
427.000! So viele Stunden standen Autofahrer allein im Jahr 2023 in Deutschland Stau. Eine Geduldsprobe, eine Qual. Der ADAC rechnet 2024 mit mehr Verkehr und Staus. Der schlechte Zustand vieler Autobahnbrücken treibt die aktuelle Lage in den nächsten Jahren voran. Insgesamt summierten sich Staumeldungen im Jahr 2023 auf eine Länge von 877.000 Kilometer. Eine Strecke, die fast 22 Mal um die Erde reichen würde. Stau-Spitzenländer bleiben, wie in den Vorjahren, NRW, Bayern und Baden-Württemberg (Quelle: ADAC-Staubilanz 2023).
Erste Schritte in die richtige Richtung sind gemacht: 2015 hat das Verkehrsministerium eine Staffel von elf neuen PPP-Projekten mit einem Investitionsvolumen von 15 Milliarden Euro auf den Weg gebracht. Eines davon ist die Erweiterung der A6 zwischen Wiesloch/Rauenberg und Weinsberg in Baden-Württemberg, die HOCHTIEF zusammen mit Partnern plant, finanziert, baut, betreibt und erhält.
Dass moderne Infrastruktur den Nutzern mithilfe von PPP schnell, wirtschaftlich und in hoher Qualität zur Verfügung gestellt werden kann, zeigen unsere laufenden Projekte wie die A8 in Bayern/Baden-Württemberg und die A7 von Hamburg nach Schleswig-Holstein.
Sanierungsstau in deutschen Schulen – unlösbar?
Auch viele Schulen und Rathäuser in Deutschland befinden sich in desolatem Zustand. Schimmel in Klassen- und Büroräumen, undichte Fenster, defekte Heizungen, unzumutbare Toiletten und schlechte Ausstattung gehören zum Alltag. Bitter für den Bildungsstandort Deutschland und die Verwaltung. Als Gründe für den Sanierungsstau nennen Experten vor allem mangelnde Personalkapazitäten, bürokratische Hürden, unklare Zuständigkeiten und falsche Prioritätensetzung durch die Kommunalpolitik.
Es geht aber auch anders. Im Kreis Offenbach hat HOCHTIEF in einem PPP-Projekt innerhalb von fünf Jahren gleich 50 Bildungseinrichtungen aller Schultypen saniert und modernisiert und diese nach 20 Jahren Betrieb und Unterhaltung in einwandfreiem Zustand an den Kunden übergeben. Allein für die Modernisierung hätte der Kreis nach eigenen Angaben 25 Jahre benötigt. In Köln haben wir innerhalb von zwei Jahren sieben Schulen an fünf Standorten umfangreich saniert und an zwei Standorten Neu- und Erweiterungsbauten errichtet. Auf dem Gelände der ehemaligen Union-Brauerei in Dortmund haben wir mit einem Partner einen der größten Berufsschulstandorte Deutschlands für insgesamt 6.000 Schüler realisiert. Weitere Erfolgsgeschichten sind die Schulprojekte Förderzentrum Paul-Moor-Schule in Nürnberg, die Gesamtschule Köln-Rodenkirchen und das Gymnasium Halstenbek bei Hamburg.
Zuverlässige Beschaffungsalternative
Deutschland braucht eine moderne und funktionsfähige öffentliche Infrastruktur. Auch die Qualität muss stimmen. Gerade im Wettbewerb mit anderen europäischen Ländern können wir uns keinen Stillstand leisten. Mit der Betrachtung auf den Lebenszyklus eines Gebäudes werden PPP-Projekte auch dem Gedanken der Nachhaltigkeit gerecht. PPP-Projekte werden im vertraglich vereinbarten Zeitfenster und Kostenrahmen mit hohen Qualitätsstandards realisiert. Diese werden vom öffentlichen Auftraggeber vertraglich festgelegt und vom privaten Partner über die gesamte Vertragslaufzeit gewährleistet. Zudem ist die Vergütung des privaten Auftragnehmers an die Erfüllung der vereinbarten Leistungen gekoppelt.
Die öffentliche Hand erhält somit ein Komplettpaket: Finanzieren, Planen, Bauen und Sanieren, ergänzt durch Erhaltung und Betrieb. Kosten und Abläufe lassen sich dabei optimieren. Auch auf lange Sicht erweisen sich PPP-Modelle so als wirtschaftlich, effizient und nachhaltig. Darum sind sie eine Alternative zur herkömmlichen Beschaffung.
Mit diesen Lösungen verbessert HOCHTIEF das Leben vieler Menschen
Auch außerhalb Deutschlands erfolgreich
Öffentlich-Private Partnerschaften erweisen sich auch international mehr und mehr als Werkzeug staatlicher Modernisierung. Ob in Europa, Amerika oder Asien – überall planen, bauen und betreiben private Gesellschaften dringend benötigte Brücken, Tunnel und Autobahnen oder Bestandteile der sozialen Infrastruktur wie Rathäuser, Krankenhäuser und Schulen. Im Gegenzug erhalten die Firmen festgelegte Vergütungen.
Weltweit besteht ein Markt für PPP-Projekte mit einem Volumen von rund 200 Milliarden Euro. In Europa sind wir mit Schulen in England, mit Autobahnen in Griechenland und mit Projekten in den Niederlanden seit Jahren erfolgreich im PPP-Markt tätig.
Fokus Niederlande
Alexander Neumann findet PPP gut. Und er wohnt gern in den Niederlanden. Das passt, denn der Manager, der in Deutschland bereits mehrere ÖPP-Projekte wie die Autobahn 4 in Thüringen realisiert hat, leitet seit 2013 unser PPP-Geschäft im Nachbarland. Neumann schätzt die Professionalität der Niederländer, die bei diesen Projekten über standardisierte Verträge und Verfahren verfügen. „So können wir alles schneller umsetzen. Da sind die Niederländer einen Schritt weiter als Deutschland.“ Die Bevölkerung findet PPP grundsätzlich okay. Auch das trägt dazu bei, dass viele anstehende Projekte nach diesem Geschäftsmodell umgesetzt werden.
2017 hat Neumann mit seinem Team zwei Autobahnabschnitte zwischen Amsterdam, dem Flughafen Schiphol und der stark wachsenden Stadt Almere fertiggestellt. Gut 20 Kilometer Strecke mit Brücken, Tunneln, Wasserwegen sind nun fit für den ständig wachsenden Verkehr. Bis 2042 wird HOCHTIEF die Strecke mit Partnern betreiben und dabei für eine hohe Verfügbarkeit, Sicherheit und einen großen Fahrkomfort sorgen. Mit dem Ausbau der Autobahnen A15 und A12 bei Arnheim hat HOCHTIEF 2020 den Auftrag für ein weiteres großes PPP-Verkehrsinfrastrukturprojekt erhalten.
Ähnliche Erfolge im Pazifik-Raum und Nordamerika
Australien und Neuseeland praktizieren PPP seit Jahren, vor allem bei komplexen Straßenbauten – auch unter Mitwirkung unserer australischen Beteiligung CIMIC. Ganz ähnlich ist die Situation in Kanada. Mit dem Bau und Umbau von 18 Polizeistationen in Ontario waren unsere PPP-Experten im Jahr 2010 auf diesem Markt gestartet und sind seitdem dort aktiv, gemeinsam mit Flatiron, einer unserer US-Tochtergesellschaften. 2019 haben wir eines der bedeutendsten Infrastrukturprojekte in Nordamerika errichtet: den Neubau der Champlain Bridge über den St.-Lawrence-Strom in Montreal. Auch im Krankenhaus-Segment konnten wir mit dem Stanton Hospital in Kanada unsere Expertise im PPP-Geschäft zeigen.
Evaluierung öffentlich-privater Partnerschaften
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