München – Eine von uns
Irgendwann in der Jugend hatte sie mal die Idee, dass sie in ihrem Berufsleben mit Gummistiefeln im Schlamm stehen und in Sachen Umweltschutz arbeiten würde. Heute steht Carola Wieser, Jahrgang 1988, tatsächlich des Öfteren mit den Stiefeln im Matsch. Sie baut dabei eine neue S-Bahn-Station samt Bahnsteig-Röhren im Herzen von München.
„Ich bin für die Geotechnik zuständig, also alles was mit Boden und Grundwasser zu tun hat“, sagt die junge Mutter, die in Teilzeit arbeitet und deren Tochter gerade ein Jahr alt geworden ist. Da HOCHTIEF in München in bis zu 40 Metern Tiefe baut, muss das Grundwasser großflächig abgesenkt werden. Dafür wurden mehr als 100 Brunnen und Grundwasser-Messstellen mitten in der bayerischen Metropole gebaut – keine leichte Aufgabe bei den beengten Platzverhältnissen sowohl oben als auch unten. Wieser: „Wir können nicht einfach den Bohrer ansetzen und dann loslegen. Schließlich ist auch unter der Erde einiges los: U-Bahn-Röhren, Frisch- und Abwasser-Rohre oder Stromleitungen sollten möglichst nicht getroffen werden.“
Zu den weiteren Aufgaben der Geologin, die im Bereich Felsmechanik und Tunnelbau promoviert hat, gehört es zu überwachen, wie sich die Bauarbeiten auf die Umgebung auswirken. Dazu wurde eine ganze Menge Messtechnik in und an den Gebäuden, in den Straßen sowie in den Baugrubenwänden angebracht. Sollten sich bei aller Vorsicht Setzungen oder Verformungen außerhalb der Norm abzeichnen, weiß Carola Wieser, die seit 2017 bei HOCHTIEF arbeitet, was zu tun ist: Sie schlägt Alarm.