HGO InfraSea Solutions, ein Joint Venture von HOCHTIEF und GeoSea, einem Tochterunternehmen der belgischen DEME-Gruppe, stellt heute das leistungs-stärkste Kranhubschiff im Windmarkt, die INNOVATION, offiziell in Dienst. Im Beisein von rund 600 Gästen aus der europäischen Offshore-Wirtschaft taufte Geertrui Van Rompuy-Windels - Ehefrau des Präsidenten des Europäischen Rates - das Schiff in Bremerhaven.
Die INNOVATION wurde für den Bau und die Wartung von Offshore-Windparks sowie von Öl- und Gas-Anlagen im Meer entwickelt. Durch seine hohe Deckslast und den leistungsstarken 1.500-Tonnen-Kran eignet sich das Schiff besonders für die sichere und schnelle Montage von Fundamenten und Windturbinen der neuesten Generation in großen Wassertiefen. Es wurde wegen seiner einzigartigen Eigenschaften lange vor seiner Fertigstellung für mehrere Jahre an AREVA verchartert. HOCHTIEF nutzt das Hubschiff zunächst für den Bau des Nordsee-Windparks Global Tech I.
Ullrich Reinke, Mitglied des Vorstands der HOCHTIEF Solutions AG: "HOCHTIEF und GeoSea leisten mit der Entwicklung der INNOVATION einen entscheidenden Beitrag zur Kostensenkung beim Bau von Offshore-Windanlagen. Das Schiff kann auch unter rauen Bedingungen an 300 Tagen im Jahr eingesetzt werden. Investoren erhalten dadurch eine hohe Planungssicherheit.“
Der Bau des Schiffes war ein europäisches Projekt. Im Auftrag des deutsch-belgischen Gemeinschaftsunternehmens HGO InfraSea Solutions wurde es nach zweijähriger Planungszeit in nur zwei Jahren in der polnischen Crist-Werft gebaut. 70 Prozent des Einkaufsvolumens stammt aus deutscher Produktion. Dazu zählen der leistungsfähige Liebherr-Kran und das Hubsystem von Siemens.
Im Auftrag von HOCHTIEF realisiert die Crist-Werft zurzeit einen Folgeauftrag: Das Kranhubschiff VIDAR wird im kommenden Jahr in Dienst gestellt. Zur HOCHTIEF-Flotte gehören außerdem zwei Hubinseln (ODIN und THOR) sowie drei hochseegängige Schwerlastpontons. Alle Geräte werden vom Markt stark nachgefragt und sind bestens ausgelastet.
HOCHTIEF zählt nicht nur wegen der Vercharterung seiner Großgeräte zu den größten Playern im Offshore-Windmarkt. Das Unternehmen baut und installiert Offshore-Komponenten oder ganze Windparks. Zu den Großprojekten gehören die Windparks Global Tech I in der Nordsee und EnBW Baltic 2 in der Ostsee mit einer Nennleistung von insgesamt 700 Megawatt. Darüber hinaus entwickelt HOCHTIEF zurzeit mit einem Investment-Partner fünf Nordsee-Parks in eigener Regie. Geplant sind 425 Windräder mit einer Gesamtleistung von deutlich mehr als zwei Gigawatt. Die Anlagen werden nach ihrer Fertigstellung mehr als ein Viertel des Ausbauziels der Bundesregierung für Offshore-Wind bis 2020 sichern.
Insgesamt ist der Ausbau der Energie-Infrastruktur der bedeutendste Wachstumsmarkt für HOCHTIEF. Der Konzern will seinen Umsatz in diesem Bereich in den kommenden fünf Jahren um 40 Prozent steigern. HOCHTIEF kümmert sich nicht nur um die Stromerzeugung, sondern auch um den Netzausbau an Land und um die Speicherung von Energie, zum Beispiel in Pumpspeicherkraftwerken.
Mit seiner hohen technischen Kompetenz entwickelt das Unternehmen ständig neue Lösungen, mit denen die Energiewende schneller und besser umgesetzt werden kann.
Zu den wichtigsten Innovationen zählt das Offshore Foundation Drilling, das gemeinsam mit Herrenknecht entwickelt wurde. Das lärmarme Bohrverfahren schont die Meeresfauna und reduziert gleichzeitig die Investitionskosten bei der Installation der Offshore-Windenergieanlagen. Ein weiteres Entwicklungsfeld ist der Einstieg in den Bau von Schwerlastfundamenten, die HOCHTIEF zusammen mit Partnern unter dem Namen Gravitas anbietet. Derzeit wird die Herstellung der Prototypen geplant.
"Wir übernehmen mit unseren Investitionen und Entwicklungen Verantwortung für den Umbau des Energiesektors. Die Politik muss jetzt für verlässliche Rahmenbedingungen und Finanzierungssicherheit sorgen“, so der Vorstandsvorsitzende von HOCHTIEF, Dr. Frank Stieler.