HOCHTIEF hat im zweiten Quartal 2011 gut gearbeitet und in allen vier Divisionen attraktive Neuaufträge gewonnen. Jedoch beeinträchtigten die Probleme bei der Tochtergesellschaft Leighton weiter die Ergebnisentwicklung: So lag das betriebliche Ergebnis (EBITA) der ersten sechs Monate 2011 mit -350,3 Mio. Euro deutlich unter dem Vorjahreswert (1-6/2010: 391,2 Mio. Euro*). Der Konzerngewinn sank auf -155,6 Mio. Euro (1-6/2010: 88,1 Mio. Euro). Die Auftragslage entwickelte sich hingegen stabil und der Auftragsbestand stieg um 11,1 Prozent auf fast 47 Mrd. Euro. Damit ist HOCHTIEF rechnerisch für etwa zwei Jahre ausgelastet.
Dr. Frank Stieler, Vorstandsvorsitzender des Konzerns, bewertet die Entwicklung wie folgt: "Natürlich sind wir mit diesen Ergebniszahlen nicht zufrieden. Außer HOCHTIEF Asia Pacific haben sich aber alle Divisionen im ersten Halbjahr stark entwickelt. Die Energiewende und die Herausforderungen im Städtebau und Verkehr eröffnen uns viele neue Chancen." Grundsätzlich sei der Konzern auf dem richtigen Weg und werde im laufenden Geschäftsjahr einen Konzerngewinn über dem Vorjahreswert erzielen. Die Prognosen für die Jahre 2011 bis 2013 bestätigt HOCHTIEF vollständig. Allerdings setzt das voraus, dass die Volatilität an den Börsen nicht zu einem Zusammenbruch der Wirtschaft führt.
Kennzahlen erstes Halbjahr 2011
Die Auftragslage des Konzerns zeigte zum zweiten Quartal 2011 eine stabile Entwicklung. Der Auftragseingang lag im ersten Halbjahr 2011 mit 13,04 Mrd. Euro um 1,0 Prozent über dem Vorjahresniveau (1-6/2010: 12,92 Mrd. Euro). Bereinigt um Währungseffekte lagen die Neuaufträge um -2,1 Prozent unter dem Vergleichswert. Die Leistung übertraf zum 30. Juni 2011 mit 11,61 Mrd. Euro das erste Halbjahr 2010 um 9,3 Prozent (1-6/2010: 10,62 Mrd. Euro). Währungsbereinigt ergab sich ein Plus von 6,5 Prozent. Der Auftragsbestand stieg um 11,1 Prozent auf den hohen Wert von 46,97 Mrd. Euro (1-6/2010: 42,30 Mrd. Euro). Währungsbereinigt lag der Anstieg bei 9,5 Prozent. Die positive Entwicklung der Umsatzerlöse setzte sich fort: Das im Vergleich zum ersten Halbjahr 2010 erreichte Wachstum betrug 8,9 Prozent. Insgesamt erzielte HOCHTIEF in den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahrs 2011 ein Umsatzvolumen von 10,37 Mrd. Euro (1-6/2010: 9,53 Mrd. Euro).
Die Ergebnisentwicklung war im ersten Halbjahr 2011 maßgeblich vom drastischen Ergebniseinbruch bei HOCHTIEF Asia Pacific geprägt. Daher lag das betriebliche Ergebnis (EBITA) des HOCHTIEF-Konzerns mit -350,3 Mio. Euro deutlich unter dem Vorjahreswert von 391,2 Mio. Euro*. Hier wirkten sich insbesondere Verluste aus den beiden großen Infrastrukturprojekten Airport Link in Brisbane und Victoria Desalination Plant in Melbourne aus. Die zum Stichtag 30. Juni 2011 bei beiden Projekten durchgeführten Projektbewertungen führten im zweiten Quartal 2011 dazu, dass weitere Mehrkosten bis Bauende berücksichtigt wurden. Daneben hatte Leighton im ersten Quartal 2011 eine ergebnismindernde Vorsorge für bislang nicht eingebrachte Forderungen bei der Habtoor Leighton Group gebildet. Im zweiten Quartal wurde zudem planmäßig der Wertansatz für die Beteiligung an Al Habtoor im Zuge eines Impairmenttests eingehend überprüft. Hieraus ergab sich ein zusätzlicher Abwertungsbedarf auf den Buchwert an Al Habtoor in Höhe von 147 Mio. Euro. "Die Auftragsentwicklung und die positive Prognose für die kommenden zwölf Monate von Leighton zeigen jedoch, dass sich unsere australische Tochtergesellschaft sehr stabil entwickelt. Leighton wird schnell zu der gewohnt guten Performance zurückkehren", so Dr. Frank Stieler, Vorstandsvorsitzender von HOCHTIEF.
Das Ergebnis vor Steuern (EBT) verringerte sich - insbesondere durch die Ergebnisbelastungen bei Leighton - deutlich im Vergleich zum Vorjahr: Insgesamt ergab sich in den Monaten Januar bis Juni 2011 ein Wert von -434,6 Mio. Euro (1-6/2010: 301,6 Mio. Euro). Der daraus resultierende Konzernverlust betrug 155,6 Mio. Euro für das erste Halbjahr 2011. Im entsprechenden Vorjahreszeitraum wurde ein Konzerngewinn von 88,1 Mio. Euro erreicht.
Ziel: Ergebniswachstum
HOCHTIEF erwartet weiterhin eine starke Entwicklung. Dazu richtet der Konzern den Fokus auf drei strategische Wachstumsfelder: Energiewende, Verkehrsinfrastruktur und Metropolenentwicklung. Das Unternehmen setzt auf schlanke Strukturen und eine globale Kultur der Zusammenarbeit. Darüber hinaus will HOCHTIEF insbesondere die Kapitalintensität seines Portfolios senken und einen höheren Kapitalumschlag erzielen: Erstens durch die geplanten Wertrealisierungen im Portfolio. Zweitens durch einen erhöhten Kapitalumschlag in den Bereichen Public-Private-Partnerships und Projektentwicklung. Zur Verbesserung des Risikomanagements bei Leighton wurden zahlreiche Maßnahmen eingeleitet.
Für das aktuelle Geschäftsjahr ist der Verkauf der Airport-Sparte des Konzerns in vollem Gange. "Wir sind mit dem bisherigen Verlauf des Verfahrens sehr zufrieden und wollen die Transaktionen wie geplant bis zum Jahresende abschließen", betont Dr. Frank Stieler, Vorstandsvorsitzender von HOCHTIEF. Aufgrund des laufenden Prozesses könnten derzeit darüber hinaus keine weitergehenden Angaben gemacht werden. Für das Geschäftsjahr 2012 plant der Konzern, die Anteile an der Beteiligungsgesellschaft aurelis Real Estate zu veräußern.
Konzernausblick
Für das laufende Geschäftsjahr erwartet HOCHTIEF nach Anpassung der Prognose nach dem ersten Quartal nun weiterhin, dass sich Auftragseingang, Leistung und Auftragsbestand unterhalb des Rekordniveaus von 2010 normalisieren und die Umsatzerlöse etwa dem Wert von 2010 entsprechen werden. Abhängig von Ergebnis und Umfang der Anteilsveräußerung im Bereich HOCHTIEF Concessions geht der Konzern unverändert davon aus, dass das Vorsteuerergebnis etwa die Hälfte des Vorjahresergebnisses betragen und der Konzerngewinn über dem Wert des Vorjahres liegen wird.
Die Ausblicke für 2012 und 2013 gelten unverändert weiter: Für das Jahr 2012 erwartet der Konzern - abhängig vom Ergebnis der Anteilsveräußerung der Gesellschaft aurelis Real Estate - ein Vorsteuerergebnis von zirka einer Mrd. Euro und einen Konzerngewinn von etwa 500 Mio. Euro. Im Geschäftsjahr 2013 will HOCHTIEF ein Vorsteuerergebnis von mehr als einer Mrd. Euro und einen Konzerngewinn von zirka 450 Mio. Euro ohne außerordentliche Ergebnisse - also aus dem operativen Geschäft - erreichen.
Die Planungen basieren auf den Annahmen, dass es weder zu einem Einbruch der Weltwirtschaft beziehungsweise der Finanzmärkte noch zu Maßnahmen einzelner Regierungen kommt, die das Geschäft von HOCHTIEF maßgeblich beeinflussen.
* Erläuterungen zu der Anpassung finden Sie auf <nobr>Seite 19</nobr> unseres Halbjahresberichts 2011.
Zukunftsbezogene Aussagen
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