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HOCHTIEF verbessert nach neun Monaten alle wirtschaftlichen Kennzahlen

  • Alle Divisions mit positivem Vorsteuerergebnis
  • Auftragseingang steigt um 38 Prozent
  • Leistung erhöht sich um fast 23 Prozent
  • Starkes Umsatzwachstum von mehr als 17 Prozent
  • Erlöse aus Anteilsverkäufen reduzieren die Kapitalbindung
  • HOCHTIEF weist nach neun Monaten wieder für alle Divisions ein positives Vorsteuerergebnis aus. Auftragseingang, Leistung und Auftragsbestand zogen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum kräftig an und auch der Umsatz erhöhte sich deutlich. Die HOCHTIEF-Tochter Leighton kam in der Abwicklung ihrer Problemprojekte entscheidend voran: Beide Großprojekte, die in der Vergangenheit das Ergebnis belasteten, sind fertiggestellt oder weit fortgeschritten. HOCHTIEF verkaufte außerdem Anteile an einem Konzessionsprojekt in Chile sowie im Zuge der Fokussierung auf das Kerngeschäft ein Unternehmen in Australien. Beide Veräußerungen trugen dazu bei, die Kapitalbindung im Konzern zu reduzieren. „Wir haben uns bei allen wirtschaftlichen Kennzahlen verbessert, zum Teil sogar sehr deutlich. Alle Divisionen tragen positiv zum Konzernergebnis bei. HOCHTIEF ist wieder auf profitablem Wachstumskurs“, fasst Dr. Frank Stieler, Vorstandsvorsitzender von HOCHTIEF, zusammen.

    Kennzahlen Januar bis September 2012

    Die Leistung übersteigt zum 30. September 2012 mit 21,65 Mrd. Euro den Vorjahreswert (1-9/2011: 17,65 Mrd. Euro) um 22,7 Prozent (währungsbereinigt: 13,1 Prozent). Die kontinuierliche Abarbeitung des hohen Auftragsbestands bei Leighton ist der wesentliche Grund für den Anstieg. HOCHTIEF Americas übertrifft ebenfalls - auch währungsbereinigt - das Vorjahr durch Steigerungen im Hochbau. Die Division HOCHTIEF Europe liegt leicht unter dem vergleichbaren Vorjahreswert. Das Jahr 2011 enthielt hohe Leistungsanteile eines inzwischen fertiggestellten Großprojekts in Katar.

    Der Auftragseingang lag zum Stichtag mit 22,25 Mrd. Euro um 38,0 Prozent über dem Vorjahresniveau (1-9/2011: 16,12 Mrd. Euro). Bereinigt um Währungseffekte übersteigen die Neuaufträge den vergleichbaren Vorjahreswert um 27,0 Prozent. Der wesentliche Grund ist einerseits Leighton, die großvolumige Projekten im Rohstoff- und Infrastrukturmarkt erhielt. Andererseits gewann HOCHTIEF Americas diverse Großaufträge in den Feldern Metropolen und Verkehrsinfrastruktur. Die Division HOCHTIEF Europe unterschreitet den Vorjahreswert. Wesentliche Ursache hierfür sind Projektverzögerungen bei der Immobilienentwicklung und im internationalen Markt.

    Der Auftragsbestand erreicht per September 2012 eine absolute Höhe von 50,36 Mrd. Euro (1-9/2011: 44,52 Mrd. Euro). Gegenüber dem Vorjahreszeitraum stieg er damit um 13,1 Prozent (währungsbereinigt: 3,7 Prozent). Der Konzern startete mit dem Rekordwert von 48,67 Mrd. Euro in das Geschäftsjahr 2012. Wesentlich für den Anstieg sind positive Wechselkurseffekte, der über der Leistung liegende Auftragseingang der ersten neun Monate und die Erstkonsolidierung des kanadischen Unternehmens Clark Builders. Der Bestand stellt, auch bei anhaltend hoher Leistung, eine rechnerische Auftragsreichweite von mehr als 20 Monaten dar.

    Die Umsatzerlöse wuchsen kräftig und lagen mit 18,51 Mrd. Euro um 17,5 Prozent über dem entsprechenden Vorjahreswert (1-9/2011: 15,76 Mrd. Euro). Ausschlaggebend hierfür war neben der günstigen Währungskursentwicklung vor allem die kontinuierliche Abarbeitung des hohen Auftragsbestands.

    Das Ergebnis vor Steuern lag in den ersten neun Monaten mit 354,7 Mio. Euro deutlich über dem Vorjahreswert (1-9/2011: -101,6 Mio. Euro) und auch der Konzerngewinn übertraf mit 92,0 Mio. Euro klar den entsprechenden Vergleichswert (1-9/2011: -57,0 Mio. Euro).

    Vier strategische Felder

    Im Bereich der Energieinfrastruktur gewann der Konzern zahlreiche neue Aufträge. So baut Leighton Asia auf den Philippinen ein 300-Megawatt-Kohlekraftwerk in der Region Mindanao. Die Tochter Thiess wird einen 4,3 Kilometer langen Tunnel errichten, durch den Flüssiggas des Projekts Santos in Gladstone, Australien, fließen wird. In Europa leistet HOCHTIEF mit der Anfang September getauften „Innovation“ einen entscheidenden Beitrag zur Energiewende: Das leistungsfähigste Hubschiff am Markt kann bis zu 80 Windräder pro Jahr installieren und ist bereits in der Nordsee im Einsatz. Es wird dort beim Bau des Windparks Global Tech I eingesetzt.

    Investitionen in den Ausbau der Verkehrsinfrastruktur brachten der Division HOCHTIEF Americas im dritten Quartal neue Aufträge. So wird die Tiefbaugesellschaft Flatiron einen neuen Streckenabschnitt für die Route 101 in Kalifornien übernehmen. Für die U-Bahn-Linie Second Avenue in New York hat die Gesellschaft einen Folgeauftrag erhalten.

    Im strategischen Feld Metropolen baut die US-amerikanische Tochter Turner ihre führende Position aus: Gemeinsam mit dem Anfang 2012 erworbenen kanadischen Hochbau-Unternehmen Clark Builders übernimmt die Gesellschaft sämtliche Bauleistungen beim neu gewonnenen PPP-Schulprojekt in der kanadischen Provinz Alberta. Bauherr und Betreiber des Projekts ist ein Konsortium, an dem HOCHTIEF Solutions mit 50 Prozent beteiligt ist.

    In Deutschland profitiert der Konzern von der anhaltenden Nachfrage nach innerstädtischem Wohnraum und beschreitet im Vertrieb von Immobilien neue Wege: Ende September wurde gemeinsam mit dem renommierten Fondshaus Hamburg eine Gesellschaft für Immobilieninvestitionen gegründet. FHH Fondshaus Hamburg Immobilien (FHHI) wird im vierten Quartal 2012 den Geschäftsbetrieb aufnehmen. Vorrangig sollen geschlossene Immobilienfonds für Privatanleger initiiert, mittelfristig dann auch Investments für institutionelle Anleger angeboten werden. Beide Partner sind mit je 50 Prozent an der neuen Gesellschaft beteiligt, die autonom am Markt agieren wird. HOCHTIEF profitiert damit von der Vertriebsstärke des erfahrenen Partners und erhält einen neuen, direkten Zugang zu institutionellen Anlegerkreisen.

    Im strategischen Feld Ressourcen verzeichnete Leighton trotz erster Anzeichen eines verlangsamten Marktwachstums hohe Auftragseingänge. So wird Leighton in Queensland für fünf Jahre das Contract-Mining einer weiteren Kohlemine übernehmen und in Westaustralien ebenfalls für fünf Jahre jährlich 20 Millionen Tonnen Eisenerz fördern. Der Vertrag kann um weitere zwei Jahre verlängert werden. Die langen Laufzeiten geben Leighton auch bei nachlassender Nachfrage die notwendige Planungssicherheit und ermöglichen eine kontinuierliche Leistungsentwicklung.

    Wesentliche Ereignisse

    Die HOCHTIEF-Tochter Leighton hat im Berichtszeitraum den Verkauf der Gesellschaft Thiess Waste Management Services abgeschlossen. Der Verkaufspreis betrug insgesamt 175,8 Mio. Euro und wurde im Wesentlichen zur Schuldentilgung genutzt. Zudem plant Leighton im Zusammenhang mit der Fokussierung auf das Kerngeschäft weitere Veräußerungen im Bereich seiner Telekommunikationsbeteiligungen. Auch die Division HOCHTIEF Europe hat den Verkauf ihrer gesamten Beteiligung in Höhe von 45,45 Prozent an der Betreibergesellschaft der chilenischen Mautautobahn Vespucio Norte Express erfolgreich zu einem Preis von 230,0 Mio. Euro abgeschlossen. Beide Transaktionen belegen die Werthaltigkeit des HOCHTIEF-Portfolios und stehen im Einklang mit der Strategie, die Kapitalbindung im Konzern zu vermindern.

    Beim Hochbauprojekt Elbphilharmonie der Division HOCHTIEF Europe dauern die Verhandlungen über eine Neuordnung der Projektstrukturen an. Zwar wurde im Juli eine Eckpunktevereinbarung mit der Stadt und den Architekten unterzeichnet, in der sich alle Beteiligten darauf verständigt haben, dass Planung und Bauausführung künftig aus einer Hand kommen sollen. Die vertragliche Ausgestaltung der zukünftigen Zusammenarbeit ist jedoch sehr komplex und bisher noch nicht abgeschlossen.

    Konzernausblick

    Für das Geschäftsjahr 2012 bestätigt HOCHTIEF seine Erwartungen für den Auftragseingang auf hohem Vorjahresniveau. Auch Auftragsbestand und Umsatz werden voraussichtlich das Niveau von 2011 erreichen. Aus dem operativen Geschäft erwartet der Konzern weiterhin ein Vorsteuerergebnis leicht unter 550 Mio. Euro und einen Konzerngewinn knapp unter 180 Mio. Euro. Nach den Vorsorgen, die HOCHTIEF in Europa im ersten Halbjahr getroffen hat, wird es aber deutlich anspruchsvoller sein, diese Ziele zu erreichen. In dieser Prognose sind mögliche Sondereffekte, wie aus dem Verkauf von Thiess Waste Management, nicht enthalten.