- Operativer Konzerngewinn von 553 Mio. Euro am oberen Ende der Guidance, währungsbereinigt +11% gegenüber Vorjahr
- Nominaler Konzerngewinn wächst um 8% (währungsber. +14%) auf 523 Mio. Euro
- Umsatz steigt währungsbereinigt um 10% auf 27,8 Mrd. Euro, alle Divisions tragen dazu bei
- Herausragender Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit* von 1,45 Mrd. Euro, +236 Mio. Euro ggü. Vj.
- Starke Bilanz mit einem Nettofinanzvermögen von 872 Mio. Euro zum Jahresende, + 519 Mio. Euro ggü. Vj.
- Rekord-Auftragseingang von 36,7 Mrd. Euro, plus 6,6 Mrd. Euro ggü. Vj. (+27% währungsbereinigt)
- Erhebliches Wachstum durch strategischen Fokus auf wachstumsstarke Märkte, die 2023 rund 50% des Auftragseingangs ausmachten
- Überwiegende Mehrheit der neuen Aufträge ist risikoärmer; Anteil des risikoärmeren Auftragsbestands stieg auf ca. 85%
- Auftragsbestand von 55,3 Mrd. Euro, +3,9 Mrd. Euro oder +11% währungsber. ggü. Vj.
- Guidance 2024: operativer Konzerngewinn von 560 bis 610 Mio. Euro (bis zu +10% ggü. Vj.)
- Strategischer Fokus auf schnell wachsende Hightech-, Energiewende- und nachhaltige Infrastrukturmärkte führt zu starkem Wachstum des Auftragsbestands, positiver Margendynamik und weiter verbessertem Risikoprofil
- HOCHTIEF beginnt Eigenkapital in Hightech-Infrastrukturprojekte zu investieren
- Dividendenvorschlag von 4,40 Euro je Aktie (Vorjahr: 4,00 Euro)
* Cashflow-Zahlen vor Factoring und bereinigt, d.h. ohne außerordentliche Zahlungen
„2023 war für HOCHTIEF ein erfolgreiches Jahr. Wir sehen enorme Möglichkeiten für den Konzern und sind sehr gut aufgestellt, um diese zu nutzen“, kommentiert der HOCHTIEF-Vorstandsvorsitzende Juan Santamaría. „Unser weiterhin starkes Umsatz- und Gewinnwachstum ging einher mit einem hervorragenden Cashflow. Es ist uns gelungen, den Auftragsbestand weiter zu erhöhen, insbesondere in Hochwachstumsmärkten. Darüber hinaus haben wir unsere Stellung in unseren Kernmärkten gefestigt und das Risikoprofil des Konzerns deutlich reduziert, indem wir den Anteil an risikoärmeren Projekten weiter erhöht haben“, sagte Santamaría zu den Ergebnissen des vergangenen Jahres.
Der Umsatz stieg bei stabilen operativen Margen währungsbereinigt um 10 Prozent und nominal um 6 Prozent auf 27,8 Milliarden Euro. Der operative Konzerngewinn wuchs gegenüber dem Vorjahr währungsbereinigt um 11 Prozent auf 553 Millionen Euro und lag damit am oberen Ende der Anfang 2023 prognostizierten Spanne. Der nominale Konzerngewinn verbesserte sich um 8 Prozent von 482 Millionen Euro im Jahr 2022 auf 523 Millionen Euro im Berichtszeitraum; auf währungsbereinigter Basis ergab sich eine Verbesserung um 14 Prozent.
Die Cash-Generierung von HOCHTIEF verlief 2023 überaus erfolgreich mit einem Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit in Höhe von 1,45 Milliarden Euro. So beendete HOCHTIEF das Geschäftsjahr mit einem starken Nettofinanzvermögen von 872 Millionen Euro, eine Steigerung um 519 Millionen Euro gegenüber Dezember 2022.
Der Auftragsbestand des Konzerns legte im Vergleich zu Dezember 2022 um 3,9 Milliarden Euro oder währungsbereinigt 11 Prozent auf 55,3 Milliarden Euro zu. HOCHTIEF setzt die Strategie, das Risikoprofil des Konzerns weiter zu verbessern, erfolgreich um. Risikoärmere Verträge, die verbesserte Mechanismen zur Risikoteilung beinhalten, machen nun rund 85 Prozent des Auftragsbestands aus. Vor sechs Jahren lag dieser Wert noch bei rund 65 Prozent.
Wachstumstreiber des Auftragsbestands 2023 waren vor allem Auftragseingänge in Rekordhöhe: Das Volumen der Neuaufträge stieg gegenüber dem Vorjahr in lokalen Währungen um 27 Prozent auf 36,7 Milliarden Euro. Die Nachfrage war über alle Divisions hinweg hoch, wobei sie in Hightech-Infrastruktur-Märkten besonders ausgeprägt war. Hier erhielt HOCHTIEF den Zuschlag für wichtige Projekte in Bereichen wie Rechenzentren, Energiewende und neue Mobilitätskonzepte. In Deutschland hat sich der Auftragseingang mit 2,9 Milliarden Euro nahezu verdreifacht und spiegelt die starke Position von HOCHTIEF als Lösungsanbieter in den Märkten für soziale und Verkehrsinfrastruktur wider.
Vorstandsvorsitzender Juan Santamaría: „Ein zentrales Element unserer Unternehmensstrategie ist es, die Präsenz von HOCHTIEF in den schnell wachsenden Hightech-Märkten weiter auszubauen. Mit unserer starken Infrastrukturkompetenz und lokalen Präsenz in wichtigen entwickelten Regionen und dem damit verbundenen Synergiepotenzial können wir diese Wachstumschancen konzernweit maximieren. Das hohe Auftragswachstum im Geschäftsjahr 2023 zeigt, dass unsere Strategie aufgeht.“
2023 hat HOCHTIEF mit Eigenkapital-Investitionen in Hightech- und Energiewende-Wachstumssektoren die nächste Phase der Konzernstrategie eingeläutet. Zugesagt hat HOCHTIEF im abgelaufenen Jahr rund 150 Millionen Euro in diesem Bereich (35 Millionen Euro investiert) und in traditionellen PPP-Projekten 43 Millionen Euro (23 Millionen Euro investiert). Ein bedeutender Meilenstein in diesem Geschäftszweig ist der Auftrag des deutschen Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur für ein HOCHTIEF-Joint-Venture zur Finanzierung und Planung sowie zum Bau und Betrieb eines Schnellladenetzes für Elektrofahrzeuge. Die Gesamtinvestition in Höhe von rund 250 Millionen Euro wird eine Eigenkapitalbeteiligung von mehr als 50 Millionen Euro beinhalten. Hier kann HOCHTIEF die im PPP-Geschäft über viele Jahre erworbene Kompetenz in den Bereichen Finanzierung, Projektmanagement, Betrieb und Erhalt einbringen. Ähnliche Modelle wird es voraussichtlich auch in anderen europäischen Ländern geben, um die steigende Nachfrage nach Ladestationen für Elektrofahrzeuge zu bedienen. Weitere Eigenkapitalinvestitionen flossen insbesondere in Rechenzentrumsprojekte in Deutschland und große Solarparkprojekte in Australien.
Beispiele für Projekterfolge in Hightech-Märkten:
Die nordamerikanische HOCHTIEF-Tochter Turner gewann 2023 Aufträge für eine Reihe von neuen Rechenzentren in den USA im Wert von 2,8 Milliarden US-Dollar. Die australische Tochter CIMIC erhielt Zuschläge zum Bau von Rechenzentren in Hongkong, auf den Philippinen und in Malaysia im Wert von zirka 400 Millionen australischen Dollar. In Europa ist HOCHTIEF mit dem Bau eines Rechenzentrums in Warschau beauftragt worden und hat mit der Arbeit an einem nachhaltigen Edge-Rechenzentrum in Deutschland begonnen. Anfang 2024 erhielt Turner von Meta den Auftrag zum Bau eines Rechenzentrums im US-Bundesstaat Indiana im Wert von 800 Millionen US-Dollar. Unterstützt von Turner, gewann HOCHTIEF zudem einen weiteren Auftrag für ein Rechenzentrum in Europa.
Eine starke Stellung hat der Konzern auch auf dem Markt der Energiewende: In den USA zählt HOCHTIEF über Turner bereits zu den führenden Anbietern im Bau von Gigafabriken für Elektrofahrzeug-Batterien. Die US-Tochter verzeichnete 2023 hier einen Auftragseingang von 2,5 Milliarden US-Dollar. Die CIMIC-Servicegesellschaft UGL gewann weitere Aufträge, Batterie-Energiespeichersysteme zu erweitern. Zu den Auftraggebern zählt Neoen, einer der weltweit führenden Produzenten von erneuerbarer Energie. Gemeinsam mit CPB Contractors wird UGL das HumeLink-West-Transmission-Projekt im Wert von 1,4 Milliarden australischen Dollar umsetzen, das die Kapazität des Stromnetzes in den östlichen Bundesstaaten Australiens erheblich erhöhen wird.
Ein besonderes Augenmerk legt HOCHTIEF auch auf die Rohstoffe, die für die Energiewende benötigt werden. Im Zusammenhang mit Elektrofahrzeugen ist Lithium von zentraler Bedeutung. UGL hat in Westaustralien einen Auftrag in Höhe von 300 Millionen australischen Dollar für den Bau einer Lithiumhydroxidanlage erhalten. Ein weiteres Element, das für die Energiewende unerlässlich ist, ist Nickel. Die zum Konzern gehörende Gesellschaft Thiess hat einen Auftrag über 240 Millionen australische Dollar für den Abbau von Nickel erhalten. Es ist der zweite Projekterfolg des Unternehmens beim Einstieg in den indonesischen Nickelmarkt im vergangenen Jahr.
Die Infrastruktur im Zusammenhang mit nachhaltiger Mobilität und Smart Cities ist ein langfristiger struktureller Wachstumsmarkt. In Nordamerika bekam die HOCHTIEF-Tochter Flatiron den Zuschlag als Hauptauftragnehmer für ein Projekt in der San Francisco Bay Area, bei dem kleine, autonome Elektrofahrzeuge auf eigens dafür vorgesehenen Straßen unterwegs sind.
Die Bereiche Umwelt, Soziales und verantwortungsvolle Unternehmensführung - ESG (Environmental, Social and Governance) - bleiben eine strategische Priorität für HOCHTIEF. Für die Scope-1- und Scope-2-Emissionen wollen wir bis 2038 klimaneutral sein und haben daher zusätzliche kurzfristige Reduktionsziele bis 2030 festgelegt. Gemäß unserem Nachhaltigkeitsplan 2025 hat HOCHTIEF sich das Ziel gesetzt, bis 2045 klimaneutral („Netto-Null“) zu sein. In den vergangenen zwölf Monaten haben internationale Arbeitsgruppen an der Entwicklung und Umsetzung von kurz- und langfristigen ESG-Zielen mitgewirkt. So hat der Konzern etwa einen Dekarbonisierungs- bzw. Netto-Null-Fahrplan entwickelt, eine Grundsatzerklärung zu Menschenrechten veröffentlicht und die Living-Wage-Analyse aktualisiert.
Aufgrund der starken Leistung von HOCHTIEF beläuft sich die für 2023 vorgeschlagene Dividende auf 4,40 Euro je Aktie. Dies ist eine Steigerung um 10 Prozent gegenüber der Dividende in Höhe von 4,00 Euro je Aktie im Jahr 2022, entspricht einer Ausschüttungsquote von ungefähr 65 Prozent des nominalen Konzerngewinns und steht im Einklang mit der Dividendenpolitik. Die Vergütung der Aktionäre genießt für den Konzern weiterhin Priorität.
Konzernausblick
Konzern-Guidance für 2024: HOCHTIEF erwartet, abhängig von den Marktbedingungen, einen operativen Konzerngewinn in der Größenordnung von 560 bis 610 Millionen Euro zu erzielen, was einem Zuwachs von bis zu 10% entspricht.
HOCHTIEF-Kennzahlen
(EUR million) |
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2022 | 01-12 Veränd. |
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2022 | Q4 Veränd. |
Umsatz | 27.756,0 | 26.219,3 | 5,9% | 7.349,1 | 7.095,7 | 4,2% |
Operatives Ergebnis vor Steuern/PBT | 774,1 | 733,1 | 5,6% | 202,4 | 187,0 | 8,2% |
Operatives Ergebnis vor Steuern/PBT-Marge in % | 2,8 | 2,8 | 0,0 | 2,7 | 2,6 | 0,1 |
Operativer Konzerngewinn | 553,1 | 521,5 | 6,1% | 150,0 | 140,8 | 6,5% |
Operatives Ergebnis je Aktie (in EUR) | 7,35 | 7,24 | 1,5% | 1,99 | 1,87 | 6,4% |
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EBITDA | 1.230,2 | 1.184,5 | 3,9% | 322,3 | 321,2 | 0,3% |
EBITDA-Marge in % | 4,4 | 4,5 | -0,1 | 4,4 | 4,5 | -0,1 |
EBIT | 909,6 | 840,7 | 8,2% | 228,0 | 223,0 | 2,2% |
EBIT-Marge in % | 3,3 | 3,2 | 0,1 | 3,1 | 3,1 | 0,0 |
Nominales Ergebnis vor Steuern/PBT | 715,0 | 677,2 | 5,6% | 179,0 | 175,0 | 2,3% |
Nominaler Konzerngewinn | 522,7 | 481,8 | 8,5% | 141,8 | 126,4 | 12,2% |
Nominales Ergebnis je Aktie (in EUR) | 6,95 | 6,68 | 4,0% | 1,89 | 1,68 | 12,5% |
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Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit* | 1.518,8 | 1.287,4 | 231,4 | 1.302,7 | 1.138,1 | 164,6 |
Cashflow aus lfd. Geschäftstätigkeit vor Factoring* | 1.447,5 | 1.211,8 | 235,7 | 1.239,2 | 1.090,1 | 149,1 |
Betriebliche Investitionen netto | 192,6 | 164,0 | 28,6 | 35,2 | 55,9 | -20,7 |
Free Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit | 1.326,2 | 1.123,4 | 202,8 | 1.267,5 | 1.082,2 | 185,3 |
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Nettofinanzvermögen / Nettofinanzverschuldung | 872,2 | 353,6 | 518,6 | 872,2 | 353,6 | 518,6 |
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Auftragseingang | 36.676,9 | 30.066,6 | 22,0% | 8.832,9 | 9.192,0 | -3,9% |
Auftragsbestand | 55.325,4 | 51.404,0 | 7,6% | 55.325,4 | 51.404,0 | 7,6% |
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Mitarbeiter (Stichtagswerte) | 41 575 | 36 858 | 12,8% | 41 575 | 36 858 | 12,8% |
Hinweis: Operative Erträge sind bereinigt um nicht-operative Effekte;
* Ohne die außerordentlichen Zahlungen für den Vergleich beim Altprojekt CCPP und bei HOCHTIEF Europe für die finale Zahlung beim chilenischen Altprojekt in im Jahr 2022 und für den Vergleich beim Altprojekt CCPP in Q1 2023