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HOCHTIEF nach Übergangsjahr: Weg ist frei für positive Entwicklung

Geschäftsjahr 2011 geprägt von negativen Sondereffekten, aber auch von operativer Stärke:

  • Altlasten drücken Ergebnis: Konzernverlust von 160 Mio. Euro
  • Auftragsbestand und Leistung aber höher als im Rekordjahr 2010
  • Geschäftsjahr 2012 positiv erwartet:

  • Vorsteuerergebnis und Konzerngewinn jeweils in der Größenordnung leicht unterhalb des Rekordjahrs 2010 erwartet
  • Konzern fokussiert auf drei strategische Wachstumsfelder:

  • Realisierung moderner Energieinfrastruktur
  • Gestaltung von Metropolen
  • Ausbau moderner Verkehrsinfrastruktur
  • HOCHTIEF hat mit dem Geschäftsjahr 2011 ein "Jahr des Übergangs" abgeschlossen: Der Konzern bewältigte Entwicklungen und Altlasten, die nicht vollständig kompensiert werden konnten. Es entstand ein Konzernverlust von 160 Mio. Euro. Gleichzeitig wurde 2011 die operative Stärke von HOCHTIEF deutlich: Trotz der schwierigen gesamtwirtschaftlichen Entwicklung übertraf der Konzern zum Jahresende den Rekordauftragsbestand 2010 und lag auch währungsbereinigt nur knapp darunter. "Es ist uns trotz aller Herausforderungen gelungen, HOCHTIEF als starken Anbieter beim Ausbau der Energie- und Verkehrsinfrastruktur zu positionieren. Wir sind davon überzeugt, dass der Weg nun frei ist, um mit dieser Ausrichtung neue Erfolge zu erringen. So wollen wir in den kommenden fünf Jahren bei der Leistung im Energiesektor um 40 Prozent und im Bereich der Verkehrsinfrastruktur um 30 Prozent wachsen", so Dr. Frank Stieler, Vorstandsvorsitzender von HOCHTIEF. Für das Geschäftsjahr 2012 erwartet der Konzern aus dem operativen Geschäft ein Ergebnis vor Steuern sowie einen Konzerngewinn jeweils in der Größenordnung leicht unterhalb des Rekordjahrs 2010.

    Kennzahlen 2011

    HOCHTIEF hat den bisher zweithöchsten Auftragseingang der Unternehmensgeschichte erreicht: Es wurden neue Projekte über 25,37 Mrd. Euro akquiriert (2010: 29,63 Mrd. Euro). Damit hat sich erneut bestätigt, dass HOCHTIEF auch in Zeiten unsicherer Märkte hervorragend positioniert ist. Die Leistung erreichte mit 25,79 Mrd. Euro den höchsten Wert in der Unternehmensgeschichte (2010: 23,23 Mrd. Euro). Der Auftragsbestand stieg auf 48,67 Mrd. Euro (2010: 47,49 Mrd. Euro). Der Konzern ist damit rechnerisch für mehr als 22 Monate ausgelastet. Die Umsatzerlöse stiegen auf 23,28 Mrd. Euro (2010: 20,16 Mrd. Euro).

    Die Ergebnisentwicklung wurde vom schwierigen makroökonomischen Umfeld und Problemen bei großen Infrastrukturprojekten in Australien belastet: Das Ergebnis vor Steuern (EBT) blieb mit -127 Mio. Euro deutlich unter dem Vorjahreswert (2010: 756,6 Mio. Euro). Der Konzernverlust belief sich auf 160,3 Mio. Euro (2010: Konzerngewinn 288,0 Mio. Euro).

    HOCHTIEF-Aktie und Dividende

    Die Ereignisse im Berichtsjahr wirkten sich auch auf den Aktienkurs aus: Nach der positiven Entwicklung 2010 sank dieser im Jahresverlauf 2011 um fast 19 Euro (MDAX: -12 Prozent) und beendete das Jahr bei 44,70 Euro. Die Mehrheit der Analysten schätzt die mittel- und langfristige Entwicklung von HOCHTIEF aber nach wie vor positiv ein. Gestützt wird das Vertrauen durch die weiterhin erstklassige Bonität des Konzerns: Die Finanzstrategie von HOCHTIEF bleibt wertorientiert und konservativ. Eine hohe Eigenkapitaldeckung und klare Renditevorgaben bei Investitionen stehen dabei im Mittelpunkt.

    HOCHTIEF verfolgt seit Jahren eine der Ergebnis- und Liquiditätssituation angepasste Dividendenpolitik. Angesichts des Konzernverlusts im Berichtsjahr schlagen der Vorstand und der Aufsichtsrat vor, für 2011 keine Dividende auszuschütten. Für das laufende Geschäftsjahr will der Konzern seine Aktionäre wie bisher angemessen an der Ergebnisentwicklung des Unternehmens beteiligen.

    HOCHTIEF-Wachstumsfelder

    Der Konzern setzt auf drei strategische Wachstumsfelder: Die Realisierung moderner Energieinfrastruktur, die Gestaltung von Metropolen und den Ausbau moderner Verkehrsinfrastruktur. Diese drei Felder bieten allen Divisions attraktive Geschäftschancen und Entwicklungspotenziale auch in Krisenzeiten. HOCHTIEF hat im Berichtsjahr in Europa, Amerika und Asien zahlreiche Projekte in diesen Wachstumsfeldern gewonnen und realisiert.

    HOCHTIEF Solutions hat sich in Europa als kompetenter Partner der Energiebranche etabliert. Die Gesellschaft ist an der Realisierung zahlreicher Offshore-Windkraftprojekte beteiligt und hat 2011 weiter erheblich in eigenes Spezialgerät investiert. Künftig wird sich HOCHTIEF auch an der Entwicklung von Offshore-Windparks beteiligen und in den Stromleitungsbau einsteigen. Die Gesellschaft hat dazu vor wenigen Tagen mit dem Finanzinvestor Ventizz Capital Partners das Joint Venture HOCHTIEF Offshore Development Solutions S.à.r.l. gegründet (Anteil: 50 Prozent) und geht den deutschen Stromleitungsmarkt gemeinsam mit der ACS-Tochter Cobra an. Im asiatisch-pazifischen Raum zählt die Tochtergesellschaft Leighton seit Langem zu den größten Anbietern für den Bau von Energieinfrastruktur und hat im Berichtsjahr verschiedene attraktive Aufträge, etwa über den Bau von Anlagen zur Gasverflüssigung, Öl- und Gaspipelines sowie Stromleitungen, gewonnen. Zudem verfolgt HOCHTIEF Pläne, in den US-amerikanischen Markt für regenerative Energien einzusteigen.

    Die Gestaltung von Metropolen bietet HOCHTIEFF ebenfalls vielfältige Geschäftsmöglichkeiten: Im Berichtsjahr hat HOCHTIEF Solutions erneut zahlreiche Aufträge für Entwicklung und Bau moderner Immobilien sowie für Quartier- und Stadtteilentwicklung erhalten. Die US-Tochter Turner zählt in den USA bereits seit Jahren zu den führenden Anbietern sogenannter Green Buildings und stellte 2011 das 200. als nachhaltig zertifizierte Projekt fertig. Es handelt sich um das Yale University Health Center in New Haven, Connecticut. Die Leighton-Gruppe erhielt in Australien zwei Großaufträge zum Bau von Krankenhäusern. In Deutschland und Großbritannien wurde HOCHTIEF PPP Solutions 2011 damit beauftragt, in Braunschweig, Halton und Salford weitere Schulen und Kindertagesstätten zu entwickeln, zu bauen und zu betreiben.

    Weltweit realisieren die HOCHTIEF-Gesellschaften zahlreiche Straßen, Brücken, Tunnel, Häfen, Schienenwege und Flughäfen – und schaffen damit die benötigte Infrastruktur für die wachsenden Mobilitätsansprüche der Gesellschaft. In Schottland baut HOCHTIEF Solutions beispielsweise als Federführer einer Arbeitsgemeinschaft eine zwei Kilometer lange Schrägseilbrücke über die Bucht Firth of Forth. Leighton hat 2011 Infrastrukturgroßprojekte, unter anderem in Australien, Hongkong und Oman, gewonnen. Die US-Tochter Flatiron erhielt zahlreiche attraktive Aufträge in Nordamerika, darunter den Abriss und Neubau zweier Brücken in der kanadischen Provinz Alberta. In Deutschland erhielt HOCHTIEF PPP Solutions den Auftrag, auf Basis einer öffentlich-privaten Partnerschaft ein Teilstück der A8 auszubauen.

    HOCHTIEF erwirtschaftet in den beiden Wachstumsfeldern Verkehrs- und Energieinfrastruktur schon heute zirka 39 Prozent seiner Gesamtleistung. In den kommenden fünf Jahren will der Konzern im Energiesektor um 40 Prozent und im Bereich der Verkehrsinfrastruktur um 30 Prozent wachsen.

    Konzernausblick

    Der Konzern erwartet für 2012 folgende Ergebnisse:

  • Der Auftragseingang wird sich etwas unterhalb des Vorjahresniveaus normalisieren.
  • Der Auftragsbestand und die Umsatzerlöse werden sich unterhalb des Rekordniveaus von 2011 normalisieren.
  • Das Ergebnis vor Steuern und der Konzerngewinn werden jeweils eine Größenordnung leicht unterhalb des Rekordjahrs 2010 erreichen.
  • HOCHTIEF wird damit 2012 zu positiven Ergebnissen zurückkehren. Für 2013 erwartet der Konzern eine weitere Verbesserung des Ergebnisniveaus. Natürlich besteht auch für HOCHTIEF eine Abhängigkeit der Erwartungen von der Entwicklung der Wechselkurse und der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung.

    Zukunftsbezogene Aussagen

    Dieses Dokument enthält zukunftsgerichtete Aussagen. Diese Aussagen spiegeln die gegenwärtigen Auffassungen, Erwartungen und Annahmen des Vorstands der HOCHTIEF Aktiengesellschaft wider und basieren auf Informationen, die dem Vorstand der HOCHTIEF Aktiengesellschaft zum gegenwärtigen Zeitpunkt zur Verfügung stehen. Zukunftsgerichtete Aussagen enthalten keine Gewähr für den Eintritt zukünftiger Ergebnisse (zum Beispiel der Vorsteuerergebnisse oder der Konzerngewinne) und Entwicklungen (zum Beispiel hinsichtlich geplanter Beteiligungsveräußerungen, der allgemeinen Geschäftsaktivität oder der Geschäftsstrategie) und sind mit Risiken und Unsicherheiten verbunden. Die tatsächlich zukünftig möglichen Ergebnisse (zum Beispiel die Vorsteuerergebnisse oder die Konzerngewinne), Dividenden und weitere Entwicklungen (zum Beispiel hinsichtlich geplanter Beteiligungsveräußerungen, der allgemeinen Geschäftsaktivität oder der Geschäftsstrategie), betreffend die HOCHTIEF Aktiengesellschaft und den HOCHTIEF-Konzern, können daher aufgrund verschiedener Faktoren wesentlich von den hier geäußerten Erwartungen und Annahmen abweichen. Zu diesen Faktoren gehören insbesondere Veränderungen der allgemeinen wirtschaftlichen Lage, der branchenspezifischen Lage und der Wettbewerbssituation, aber auch etwaige Auswirkungen des Kontrollerwerbs durch ACS. Darüber hinaus können die Entwicklungen auf den Finanzmärkten, Wechselkursschwankungen sowie nationale und internationale Gesetzesänderungen, insbesondere auch in Bezug auf steuerliche Regelungen, das Verhalten von Mitgesellschaftern sowie andere Faktoren einen Einfluss auf die tatsächlich zukünftig möglichen Ergebnisse (zum Beispiel die Vorsteuerergebnisse oder die Konzerngewinne), Dividenden und weitere Entwicklungen (zum Beispiel hinsichtlich geplanter Beteiligungsveräußerungen, der allgemeinen Geschäftsaktivität oder der Geschäftsstrategie), betreffend die HOCHTIEF Aktiengesellschaft und den HOCHTIEF-Konzern, haben. Mögliche Angaben zu Dividenden stehen zudem unter dem Vorbehalt, dass für das jeweilige Geschäftsjahr ein entsprechender Bilanzgewinn im handelsrechtlichen Einzelabschluss der HOCHTIEF Aktiengesellschaft ausgewiesen werden kann und dass die zuständigen Organe der HOCHTIEF Aktiengesellschaft unter Berücksichtigung der jeweils aktuellen Situation der Gesellschaft entsprechende Beschlüsse fassen. Abgesehen von rechtlichen Veröffentlichungspflichten, übernimmt die HOCHTIEF Aktiengesellschaft keine Verpflichtung, die in diesem Geschäftsbericht enthaltenen Aussagen zu aktualisieren.