HOCHTIEF Infrastructure Austria hat gemeinsam mit Implenia Österreich und Thyssen Schachtbau von der ÖBB-Infrastruktur AG den Auftrag zum Bau des Tunnels Gloggnitz erhalten. Das Gesamtauftragsvolumen für die Arbeitsgemeinschaft (Arge) "SBT 1.1 Tunnel Gloggnitz" beträgt zirka 457 Mio. Euro. Der HOCHTIEF-Anteil beläuft sich auf etwa 183 Mio. Euro und repräsentiert eine 40-prozentige Beteiligung an der Arge.
Das künftige Ostportal des Semmering-Basistunnels (SBT) liegt am Rande der Stadt Gloggnitz im südlichen Niederösterreich. Das Baulos SBT 1.1 Tunnel Gloggnitz hat eine Länge von zirka 7,4 Kilometern und wird von zwei Seiten - sowohl von Gloggnitz aus als auch vom Zwischenangriff Göstritz aus - nach der neuen österreichischen Tunnelbaumethode (NÖT) aufgefahren. Die Arge um HOCHTIEF baut zwei parallel verlaufende eingleisige Tunnelröhren mit 16 Querschlägen in Abständen von maximal 500 Metern.
Aufgrund der anspruchsvollen Geologie und für eine optimale Logistik wird im Zuge der Bauarbeiten zunächst ein rund 1000 Meter langer Zugangstunnel in den Berg vorgetrieben, der zur baulogistischen Versorgung dient. Am Tunnelende werden zudem zwei rund 260 Meter tiefe Schächte mit für den Baubetrieb notwendigen Kavernen errichtet. Die Fertigstellung des Tunnels Gloggnitz ist für das Jahr 2024 geplant.
"Wir freuen uns, dass wir unsere Ausführungskompetenz im Tunnelbau nun auch in ein zweites, großes und sehr bedeutendes Bahninfrastrukturprojekt in Österreich einbringen können", so Nikolaus Graf von Matuschka, Vorstandsvorsitzender von HOCHTIEF Solutions. Der Semmering-Basistunnel ist eines der wichtigsten Infrastruktur-Großprojekte im Herzen Europas. Der 27,3 Kilometer lange, zweiröhrige Eisenbahntunnel zwischen Gloggnitz und Mürzzuschlag stellt eine nachhaltige Investition in die österreichische und europäische Schieneninfrastruktur dar. Er liegt auf einem der wichtigsten Verkehrskorridore Europas, dem Baltisch-Adriatischen Korridor, der von Danzig (Polen) bis Ravenna (Italien) reicht und wichtige Wirtschaftsräume und Häfen zwischen Ostsee und Adria miteinander verbindet. Die Bergstrecke über den Semmering ist derzeit ein Nadelöhr auf dieser transeuropäischen Schienenverbindung, das durch den Semmering-Basistunnel behoben wird. Gemeinsam mit anderen Projekten, wie zum Beispiel der Koralmbahn, an deren Bau HOCHTIEF in Österreich ebenfalls beteiligt ist, sorgt der Semmering-Basistunnel für eine zukunftsorientierte und leistungsstarke Verbindung auf der neuen österreichischen Südstrecke. Die Inbetriebnahme ist für 2026 geplant.