Das erste Quartal 2011 ist vom Ergebniseinbruch bei HOCHTIEF Asia Pacific geprägt. Die Tochtergesellschaft Leighton reduzierte im April ihre Ergebnisprognose erheblich. HOCHTIEF musste in Folge seinen eigenen Ausblick für das Geschäftsjahr 2011 signifikant zurücknehmen. Die Divisionen HOCHTIEF Americas, HOCHTIEF Concessions und HOCHTIEF Europe konnten diese Entwicklung trotz hervorragender Ergebnisse im ersten Quartal nicht ausgleichen. Die Konzernprognose für die Geschäftsjahre 2012 und 2013 wird jedoch unverändert bestätigt.
Kennzahlen des ersten Quartals 2011
Der Auftragseingang lag mit 5,41 Mrd. Euro um +56,9 Prozent (währungsbereinigt +48 Prozent) über dem vergleichbaren Vorjahreswert (1-3/2010: 3,45 Mrd. Euro). Der Zuwachs resultierte aus der Division HOCHTIEF Asia Pacific, die zahlreiche Großaufträge gewann. Die Leistung übertraf mit 5,10 Mrd. Euro das Vorjahresniveau um +7,3 Prozent (1-3/2010: 4,76 Mrd. Euro), währungsbereinigt betrug der Anstieg +1,9 Prozent. Dazu trugen insbesondere die Divisions HOCHTIEF Asia Pacific und HOCHTIEF Europe bei. In Deutschland konnte der Vorjahreswert durch die gute Entwicklung bei HOCHTIEF Europe deutlich gesteigert werden, und zwar um +23,8 Prozent.
Der Auftragsbestand lag mit 45,61 Mrd. Euro um +24,9 Prozent (währungsbereinigt +20,1 Prozent) über dem Wert des Vorjahresquartals
(1-3/2010: 36,52 Mrd. Euro). Er sichert HOCHTIEF eine rechnerische Auftragsreichweite von mehr als zwei Jahren.
Das betriebliche Ergebnis/EBITA brach im ersten Quartal 2011 drastisch ein und blieb mit -404,3 Mio. Euro deutlich hinter dem Vergleichswert zurück
(1-3/2010: +152,0 Mio. Euro*). Ausschlaggebend waren erhebliche Ergebnisbeeinträchtigungen bei Leighton. Diese sind insbesondere auf einen zu erwartenden Verlust beim Straßenprojekt AirportLink in Brisbane und eine deutlich reduzierte Gewinnerwartung beim Bauprojekt Victoria Desalination Plant nahe Melbourne zurückzuführen. Vor dem Hintergrund des weiterhin schleppenden Zahlungseingangs auf fällige Forderungen in der Golf-Region hat sich das Leighton-Management außerdem entschlossen, bei der Beteiligung Al Habtoor Leighton Group eine zusätzliche Vorsorge für bisher von Kunden nicht gezahlte Forderungen in Höhe von 88 Mio. Euro zu bilden und die Werthaltigkeit des Beteiligungsbuchwerts zum 30. Juni 2011 zu überprüfen.
Die anderen HOCHTIEF-Divisions waren zu Beginn des neuen Geschäftsjahrs in ihren Märkten sehr erfolgreich: HOCHTIEF Americas hat das betriebliche Ergebnis im Vorjahresvergleich mehr als verdoppelt. Die Division profitierte von der starken Stellung der Tochtergesellschaften in ihren jeweiligen Marktsegmenten und dem qualitativ guten Auftragsbestand. Darüber hinaus wirkte sich die Auflösung nicht mehr benötigter Risikovorsorgen positiv aus.
HOCHTIEF Concessions startete ebenfalls hervorragend in das neue Geschäftsjahr und steigerte das betriebliche Ergebnis deutlich. Dies wurde erreicht durch die Auflösung einer nicht mehr erforderlichen Rückstellung bei einem Flughafen, einer Kostenerstattung für ein Straßenprojekt sowie einem besseren Beteiligungsergebnis aufgrund der insgesamt gestiegenen Passagierzahlen. HOCHTIEF Europe profitierte von verbesserten Projektmargen im deutschen Hochbaugeschäft sowie Erfolgen in internationalen Märkten und verbesserte sein betriebliches Ergebnis um ein Mehrfaches.
Durch die deutliche Ergebnisbelastung bei Leighton weist HOCHTIEF für das erste Quartal 2011 beim Ergebnis vor Steuern/EBT einen Verlust von 444,8 Mio. Euro aus. Damit blieb der Konzern signifikant hinter dem Vorjahreswert von 120,5 Mio. Euro zurück. Unter dem Strich ergibt sich für das erste Quartal 2011 ein Konzernverlust von 169,5 Mio. Euro (1-3/2010: Konzerngewinn 34,1 Mio. Euro).
Konzernausblick
HOCHTIEF erwartet weiterhin, dass sich Auftragseingang, Leistung und Auftragsbestand im laufenden Geschäftsjahr unterhalb des Rekordniveaus von 2010 normalisieren und die Umsatzerlöse in etwa dem Wert von 2010 entsprechen werden. Abhängig vom Ergebnis und Umfang der Anteilsveräußerung bei HOCHTIEF Concessions geht der Konzern davon aus, dass das Vorsteuerergebnis etwa die Hälfte des Vorjahresergebnisses betragen wird. Der Konzerngewinn soll aber über dem Wert des Vorjahres liegen.
Die Prognosen für 2012 und 2013 gelten unverändert: Für das Jahr 2012 erwartet HOCHTIEF - abhängig vom Ergebnis der Anteilsveräußerung der Gesellschaft aurelis Real Estate - ein Vorsteuerergebnis von zirka einer Mrd. Euro und einen Konzerngewinn von etwa 500 Mio. Euro. Im Geschäftsjahr 2013 will der Konzern ein Vorsteuerergebnis von mehr als einer Mrd. Euro und einen Konzerngewinn von zirka 450 Mio. Euro ohne außerordentliche Ergebnisse - also aus dem operativen Geschäft - erreichen.
Die Planungen basieren auf den Annahmen, dass sich die Finanz- und Kapitalmärkte weiter normalisieren, es zu keinem anhaltenden rezessiven Konjunktureinbruch der Weltwirtschaft oder Maßnahmen einzelner Regierungen kommt, die das Geschäft von HOCHTIEF maßgeblich beeinflussen.
*Erläuterungen zu der Anpassung finden Sie auf Seite 18 unseres Quartalsberichts 2011.
Zukunftsbezogene Aussagen
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