In der Hamburger HafenCity wird heute der deutsche Prototyp des sogenannten Hex House eröffnet und von der Flüchtlingshilfe HafenCity übernommen. Innerhalb von drei Tagen hat ein kleines Team das sechseckige Gebäude am Gretchen-Wohlwill-Platz aufgebaut, das mit einfachen Mitteln Wohnraum zur Verfügung stellen kann. Das Hilfsprojekt wurde von HOCHTIEF mit 25.000 Euro gefördert. Außerdem hatte die HOCHTIEF Building-Niederlassung Hamburg die Planung des Prototyps unterstützt sowie die vorbereitenden Gründungsarbeiten übernommen. Das Hex House in Hamburg ist weltweit der dritte Prototyp und der erste, der im Alltag eingesetzt wird.
Tanja Heine, Flüchtlingshilfe HafenCity: „Wir unterstützen als gemeinnütziger Verein die Geflüchteten der Wohnunterkunft Baakenhafen bei der Integration durch Deutsch- und Computerkurse, Kinderbetreuung und gemeinsame Aktivitäten. Dank des Hex House können wir dies zukünftig direkt vor Ort gegenüber der Wohnunterkunft in eigenen Räumlichkeiten tun. Die Entwicklung des Hex House HafenCity haben wir aus Sicht der späteren Nutzer begleitet, beim Aufbau haben Geflüchtete mitgeholfen.“
Das Konzept und der Entwurf der Häuser stammen von der in den USA registrierten Non-Profit-Organisation Architects For Society. Für die vielseitige Anwendbarkeit ist das Vorhaben bereits mehrfach ausgezeichnet und von renommierten Magazinen gelobt worden.
„Die Mehrzahl der von uns unterstützten Menschen stammt aus durch Krieg oder Umweltkatastrophen zerstörten Ländern. Hex Houses können dazu beitragen, die Situation der Menschen in solchen Gebieten vor Ort zu verbessern“, so Tanja Heine.
Die Konstruktion funktioniert auf Basis eines einfach montierten Baukastensystems. Durch einen auf das Wesentliche reduzierten, schlanken Bauprozess und dank Fertigteilelementen sind erhebliche Kosteneinsparungen möglich – und zwar ohne Qualitätseinbußen. In der nächsten Entwicklungsstufe werden sich die hexagonalen Häuser auf verschiedene Arten, z. B. zu Mehrfamilienanlagen oder noch größeren Gebäuden, kombinierbar ausbauen lassen.
Stephan Wedrich, Architects For Society: „Besonders erfreulich ist die konzeptionelle Weiterentwicklung des dritten Prototyps. Diese neue Generation ist eine modulare Holzrahmenbauweise und die Montage und Demontage des Hauses sind mit einem sehr kleinen Werkzeugset möglich. Damit haben wir das wichtigste Ziel des ursprünglichen Konzeptes umsetzen können: den einfachen und schnellen Auf-, Ab-, und Wiederaufbau, ganz nach dem Do-It-Yourself-Prinzip.“
Die Entwicklung, Planung und Ausführung des Hex House HafenCity wurde im Wesentlichen durch die Kooperationspartner HOCHTIEF, Zimmerleute-Kollektiv, den Bauingenieur und Zimmermeister Carsten Panick und den Architekten Tim Lüdtke realisiert. Weitere wichtige Kooperationspartner sind die Leinemann-Stiftung für Bildung und Kunst, Pekrul ProjektPartner und Burckhardt + Partner Architekten Generalplaner.